Lich Basketball - Gießen Pointers 88:57

Die ersten fünf Minuten der Partie gestalteten sich noch ausgeglichen. Während die Hausherren defensiv zu nachlässig agierten, wurden die Pointers von ihrem US-Center Josiah DeLacerda getragen. Dieser markierte in der Anfangsphase elf seiner insgesamt 16 Punkte und sorgte dafür, dass das angereiste Kostic-Team zunächst mit 13:11 (5.) in Front lag.

Nach einer Auszeit präsentierten sich die Wetterstädter allerdings taktisch neu eingestellt und schlugen, angepeitscht von einer phänomenalen Stimmung auf den Rängen, massiv zurück: Insgesamt glückte den Lichern bis zur ersten Viertelpause ein satter 17:2-Run und somit ein erstes richtiges Statement für die eigenen Siegesambitionen. Vor allem Yannik Ribbecke (23 Punkte, 10 Rebounds) tat den Lahnstädtern mit Treffern von jenseits der 6,75-Meter-Markierung wiederholt weh und auch Johannes Lischka (12 Punkte, 10 Rebounds) trieb das LB-Team unermüdlich an.

Im zweiten Durchgang drehte Ribbecke offensiv noch weiter auf. Generell agierte die Heimmannschaft von Headcoach Viktor Klassen konzentriert und profitierte von insgesamt deutlich besseren Trefferquoten. Vor allem im Inside- und Drei-Punkte-Bereich, als die Pointers, die aus der Distanz etwa nur fünf von 22 Versuchen erfolgreich abschlossen. Bis zur Pause eilte Lich auf 49:32 (20.) wegweisend davon.

An dem Kräfteverhältnis auf dem Parkett sollte sich auch nach dem Kabinengang nicht viel ändern. Die Gastgeber spielten ihren Stiefel runter und gingen nach einem psychologisch wichtigen Drei-Punkte-Buzzerbeater von Kevin Hoxhallari mit einem 73:49-Vorteil (30.) in den Schlussakt.

Dort ließen die Licher dann so gar nichts mehr anbrennen und gestatteten den Universitätsstädtern, deren Starting-Five gegen Mitte des Durchgangs vom Feld ging, gerade mal noch acht magere Zähler. Über eine 81:53-Führung (35.) bauten die Korbjäger von der Wetter ihren Vorsprung bis zum Abpfiff auf insgesamt 32 Zähler aus.

»Am Ende wundert es mich nicht, dass es so ausgegangen ist. Wenn die Jungs die richtige Einstellung haben, man ein Derby und vor allem noch Ex-Mitspieler beim Gegner im Aufgebot hat, dann ist die Motivation natürlich hoch. Da kommen viele Faktoren zusammen, umso mehr freut es mich«, bilanzierte LB-Cheftrainer Viktor Klassen nach dem dritten Saisonsieg seiner Farben gegen den bisherigen Tabellenführer. Zudem lobte er: »Wir sind als Team aufgetreten. Jeder hat gepunktet, das zeichnet uns aus. Ich denke, wir haben am Ende verdient gewonnen, weil wir es vielleicht auch etwas mehr wollten.«

Kostic zeigt sich als fairer Verlierer

Auf der Pointers-Trainerbank konstatierte Dejan Kostic: »Das Fazit ist ganz klar, dass Lich die bessere Mannschaft war und verdient gewonnen hat. Wir haben in keiner Sekunde des Spiels umgesetzt, was wir im Vorfeld besprochen und trainiert hatten. Das hat sicher auch was mit der Qualität der Licher Spieler zu tun, aber auch mit der ganz tollen Kulisse, die die Spieler geflasht hat.« Allerdings nahm der Gießener Übungsleiter das Resultat nach der vorausgegangenen Siegesserie seines Teams sportlich: »Ich bin trotzdem stolz auf diese Mannschaft und auf das, was sie schon alles geleistet hat.«

Lich Basketball: Schweizer (5/1), Bilski (11/3), Maruschka (1), Keller (7/1), Hoxhallari (7/2), Roith (8), Ribbecke (23/3), Jakob (6), Bölke, Amaize (8/2), Lischka (12).

Gießen Pointers: Chromik, Thüne (2), Rostek, Nadjfeji (9), Njie (1), Weiler (2), Kenntemich (6/2), Campabadal (15/2), Mehmed (6), Allen, Praß-Jürgens, DeLaCerda (16/1).