»Wir sind alle fit und mal seit längerer Zeit endlich wieder komplett. Bis auf Nils Pompalla, der privat verhindert ist«, freut sich LB-Headcoach Viktor Klassen vor dem Sprungball auf nahezu geschlossene Reihen und fährt fort: »Wir hoffen auf einen heißen Tanz. Das ist ein Derby und daher etwas Besonderes. Ich denke mal, es gibt wieder ein volles Haus und eine gute Stimmung, und ich hoffe, dass wir den Fans ein gutes Spiel bieten können.«

Trotz guter personeller Voraussetzungen erwartet Klassen eine schwierige Aufgabe, die es zu lösen gilt: »Die Gießener sind gut drauf, man merkt, dass sie aus der ProB abgestiegen sind und Erfahrungen gesammelt haben. Generell ist ihre erste Fünf schon sehr stark.«

Vor allem dem neuen Pointers-Pointguard Miquel Oliva Campabadal (13,8 PpS) gelte es, besondere Aufmerksamkeit zu schenken, mahnt Klassen, ebenso Gießens Center Josiah De LaCerda (17,8 Pps, 6,5 RpS) sowie dem Brettspieler Nemanja Nadjfeji, der pro Partie 12,5 Punkte sowie 7,5 Rebounds beisteuert. »Der gibt denen viel Energie«, lobt Klassen, der von seinen eigenen Spielern fordert: »Wir müssen da unsere Teamleistung abrufen. Wir werden versuchen, denen die Plays wegzunehmen so gut es geht und eben ihren Aufbauspieler zu kontrollieren.«

Während die Brauereistädter bis dato auf eine gemischte Ausbeute von zwei Siegen und drei Niederlagen - davon eine ganz knappe (80:82) gegen die TSG Raven Reutlingen erst am letzten Wochenende - aus den ersten fünf Pflichtspielen kommen, ist die Gießener Weste nach vier absolvierten Partien noch blütenweiß.

Freilich werden auch die Pointers bestrebt sein, in Lich das nächste Erfolgserlebnis zu feiern. »Wir sind soweit alle fit und haben die Woche gut trainiert«, verrät Gießens Headcoach Dejan Kostic, der vor dem Derby-Gegner durchaus Respekt hat: »Das ist eine sehr, sehr gute Mannschaft, ein Team, das sehr viel Erfahrung mitbringt und mit Johannes Lischka einen der besten Spieler der Liga, der für ziemlich viel Qualität sorgt, in seinen Reihen hat. Der Rest spielt auch schon ewig zusammen. In Lich ist es außerdem immer schwer zu spielen.«

In jedem Fall freut sich der erfahrene Übungsleiter auf das mittelhessische Kräftemessen, insbesondere in einer global schwierigen Phase, wie Kostic nachdenklich betont: »Wir leben in einer verrückten Welt, wir sind eigentlich privilegiert, solche Spiele machen zu dürfen. Da muss man diese Momente auch genießen.« Zudem ergänzt der Pointers-Coach: »Die beste Mannschaft soll gewinnen, wir wollen ein faires Duell haben.«