Am Mittwoch fehlte der Innenspieler aber merklich.
Der harte Spielplan der letzten Wochen - kein Team hat bis dato mehr Partien ausgetragen als die Pointers - hatte auch zu einigen kleineren Blessuren geführt. Die Folge dieser Faktoren war, dass die immer noch auf Platz eins stehenden Mittelhessen ein planloses Spiel zeigten. »Ich glaube, der Druck war einfach zu hoch, wenn du oben stehst und weißt, dass du gewinnen musst«, bekannte Coach Dejan Kostic. Nachdem Gießen am Wochenende in Reutlingen nochmals ins Rad greift, stehen für die Konkurrenz viele Nachholspiele an. An der Tabellenspitze kann es so nochmals richtig eng werden. Die Pointers gaben durch die verdiente Niederlage ihr Schicksal ein großes Stück selbst aus der Hand. Dabei lobte Kostic Gegner Kronberg: »Sie können auch Basketball spielen, und das haben sie heute gezeigt.« Während die Hausherren 41 Prozent ihrer Dreier versenkten, waren es bei Gießen nur 13,8 Prozent (4/29). Inside scorte man deutlich besser, zu selten kam der Ball aber in Brettnähe. Robin Njie zeigte mit 13 Punkten und fünf Rebounds ein gutes Spiel. Auch der leicht angeschlagenen ins Match gegangene Fritz Rostek war mit zwölf Punkten Aktivposten seiner Farben.
»Trotz allem hat es mir nicht gefallen, was wir gespielt haben. Es war strukturlos und planlos«, monierte Kostic. Kronberg ließ den Ball deutlich gezielter durch die eigenen Reihen laufen und kam so zu leichteren Abschlüssen. Gleich vier Spieler scorten zweistellig. Nach einem 35:48-Pausenrückstand entwickelte sich eine sehr punktearme Begegnung, aus der Gießen kein Kapital schlagen konnte. Im Schlussviertel machte der MTV mit einem 20:9-Lauf den Sack zu.
Kronberg hatte zuletzt bereits den Tabellenzweiten Stuttgart bezwungen - und jetzt selbst wieder Aufstiegschancen. »Noch ist nichts verloren«, blickt Kostic optimistisch nach vorne. Mit einem Sieg am Wochenende soll der Kopf wieder frei werden.
Gießen: Carl (6), Maruschka (4), Janeck (4), Wiegard, Rostek (12), Njie (13), Kenntemich (7), Baumgarten, Miller (9), Bergmann, Aniol. - Kronberg: Reinwald (7), Medo (2), Mesghna (14), Ceh (15), Steiner (15), Schicktanz (7), Galvano (3), Karbe (11), Zimmermann (3).