Wir haben Ulm einfach Schachmatt gesetzt«, war Coach Dejan Kostic nach der Leistung der Gießen Pointers voll des Lobes.

Bereits am Freitag war der Basketball-Regionalligist in Saarlouis am Start gewesen und hatte die Punkte aus der Ferne entführt. Doppellizenzspieler wie Robin Njie und Fritz Rostek hatten am Samstag dazwischen zudem für die Rackelos in Frankfurt im Kader gestanden. Hinzu kam ein Stau auf der Hinfahrt: »Danach war ich schon müde. Wie muss es dann den Spielern gegangen sein?«, fragt Kostic schmunzelnd.

Man habe die Mannschaft aber erfolgreich gepuscht bekommen und die Minuten clever verteilt. Lohn der Mühe: In Ulm legten die Lahnstädter einen Start-Ziel-Sieg aufs Parkett. 27:12 hieß es bereits nach dem ersten Viertel. »Der Start war gut, aber noch besser gefallen hat mir das Ende«, führt der Trainer aus. Damit gemeint ist die hochprofessionelle Manier, in der man das Spiel nach Hause gebracht habe. Zur Halbzeit stand es 50:26, nach drei Vierteln 76:44. Am Ende knackte man sogar den Hunderter.

»Es war eine Leistung des Kollektivs«, hebt Kostic hervor. Aus einer gerade defensiv geschlossenen Mannschaftsleistung stach offensiv David Wiegard hervor, der 21 Punkte erzielte. »Chris Miller war so spielintelligent wie nie zuvor«, führt Kostic fort. Der US-Guard schrieb sich 22 Punkte in den Bogen, zudem vier Assists und zwei Steals. Youngster Njie ackerte am Brett und pflückte zehn Rebounds. Routinier Benjamin Lischka brachte es in 15 Minuten auf zehn Punkte. Chris Kenntemich brillierte mit 24 Zählern und fünf Dreiern. »Wir haben das Spiel einfach von der ersten bis zur letzten Minute kontrolliert. So können wir jetzt so stolz sein wie noch nie in dieser Saison«, sagt Kostic. Dabei hatten die Spatzen personell keine Geschenke verteilt. Doppellizenzakteure höherer Ligen standen im Kader.

Mit dem Doppelsieg übernehmen die Pointers nun die Tabellenführung in der Regionalliga. Ärgster Konkurrent um den Aufstieg bleibt Stuttgart, gegen die man zwar den direkten Vergleich gewonnen hat. Der MTV hat aber noch zwei Spiele nachzuholen und könnte Gießen wieder überholen. Die aktuelle Form jedenfalls spricht klar für die Pointers, die es nun erneut mit Saarlouis zu tun bekommen. Mit Sicherheit werden die Sunkings auf Revanche für die Freitagsniederlage aus sein. Viel mehr Rückenwind als die Gießen Pointers im März 2022 kann man aber kaum haben.

Gießen: Maruschka (12), Wiegard (21), Rostek (1), Njie (6), Kenntemich (24), Baumgarten (2), Miller (22), Lischka (10), Aniol (2). - Ulm: Ertekin, Meißner, Antic (2), Dobias (7), Liedtke (3), Gaus (10), Dimitrov, Diallo (8), Großkopf (20), Lerch (2), Schally (6).