Lange Zeit schien der MTV Stuttgart das Maß aller Dinge in der Südwest-Staffel zu sein. Nach zwei Niederlagen hintereinander wittert nun allerdings ein Verfolgertrio aber Morgenluft. Zuletzt bezwang Gießen (coronabedingt reduzierte) Stuttgarter überdeutlich. »Es deutet sich eine spannende Schlussphase an«, freut sich Coach Daniel Dörr. Nun gelte es aber, die Euphorie mitzunehmen.
Nach 15 Saisonspielen haben die Mittelhessen elf Siege auf ihrem Konto, elf Begegnungen stehen noch aus. »Stuttgart hat für mich immer noch die besten Karten«, glaubt Dörr. Dabei sprechen die Zahlen für sich: Der Tabellenführer aus Baden-Württemberg hat trotz der jüngsten Schwächephase weiterhin vier Punkte Abstand auf die punktgleichen Mannschaften aus Gießen, Saarlouis und Ludwigsburg.
»Aber natürlich haben wir auch noch Chancen. Wir müssen einfach das Selbstvertrauen mitnehmen und schauen, wie es läuft«, erläutert Dörr. Bensheim sei sehr stark einzuschätzen. Bereits das 77:74 im Hinrundenspiel war für die Gießen Pointers eine harte Bewährungsprobe, personell hat sich der VfL seither verstärkt. Zur Mannschaft stieß so Eric Curth, der vor einigen Jahren noch seine Sneaker für Lich in der 3. Basketball-Liga schnürte. »Es wird ein hartes Stück Arbeit. Vom Sieg über Stuttgart dürfen wir uns nicht blenden lassen«, warnt Dörr. Zudem findet das Rückrundenspiel nicht zuletzt auf fremden Parkett statt.
Topscorer der Mannschaft aus Südhessen ist Philip Jenkins. Der ligaerfahrene Shooter ist mit 20,6 Punkten einer der gefährlichsten Körbesammler ligaweit. »Wir müssen konzentriert bleiben und mit derselben Spannung spielen wie gegen Stuttgart«, fordert der Gießener Coach. Am vergangenen Sonntag war seinen Pointers nahezu alles gelungen. Ein Leistungsgefälle zwischen erster und zweiter Mannschaft fand nicht statt, die Dreier flogen bundesligareif durch die Reuse. In der Abwehr standen die Lahnstädter wie eine Wand. »So können wir das Spiel definitiv gewinnen«, ist sich Dörr sicher. Damit würde auch das Titelrennen weiterhin offen und spannend.