Was für ein tolles Spiel der Gießen Pointers in der Basketball-Regionalliga beim 109:64 gegen den Ligaprimus MTV Stuttgart! Die Stuttgarter waren ohne Edward Hall und Alexander Komitakis angetreten. Auch vor den Baden-Württembergern machte das Corona-Virus nicht Halt. Mit Florian Köppl und Vaseleios Lampropoulos waren aber die zwei Topscorer mit an Bord. Gegen in Bestbesetzung angetretene Gießen Pointers hatten die Gäste aber von Beginn an keine Chance.

Die harte Zonenverteidigung des MTV hatte im Hinspiel noch zu einem Sieg der Landeshauptstädter geführt. Genau auf diese Spielweise zeigte sich Gießen aber glänzend eingestellt. So hämmerte der Basketball-Regionalligist 13 Dreier durch die Reuse. Allein Chris Kenntemich ließ neun Distanzwürfe durch die Reuse flutschen. Bereits in der Anfangsphase zeigte er, dass er Zielwasser getrunken hatte. So dominierte Gießen die Partie von vorne und führte bereits nach dem ersten Viertel mit 35:19. »Er hat einfach die Lichter ausgeschossen und schon zur Halbzeit über 20 Punkte«, freut sich Headcoach Daniel Dörr über die starke Leistung von Kenntemich: »Wenn er einmal heiß ist, ist er schwer zu stoppen.«

Als sich Stuttgart besser auf den Scharfschützen eingestellt hatte, kam jedoch kein Bruch ins Spiel. Immer wieder brachten die Pointers den Ball in die Zone, wo unter anderem Benjamin Lischka und Chris Miller nach scharfen Drives für viele Punkte sorgten. »Wir waren nach einer guten Trainingswoche einfach topp eingestellt«, lobt Dörr.

Beim Halbzeitstand von 59:33 war die Messe überraschend bereits gelesen. Dass es danach zu keinem Zwischenrun der Gäste kam, lag daran, dass auch Gießens zweite Garde einen exzellenten Job verrichtete. »Alle blieben fokussiert, es kam eigentlich kein Bruch ins Spiel«, schwärmt der Coach, der die Einsatzzeit großzügig verteilen konnte. Am Ende trugen sich alle Akteure in die Punkteliste ein, vier scorten zweistellig.

Viel wichtiger war aber, dass Gießen auch in der Verteidigung keinen Zentimeter nachließ. Die Aggressivität blieb Kernelement im Spiel der Hessen.

Es war einfach eine blitzsaubere Teamleistung, das muss man den Jungs lassen.

Daniel Dörr, Trainer Gießen Pointers

»Wir haben den Ball einfach gut bewegt und so immer wieder freie Abschlüsse gefunden«, erzählt Dörr weiter. Eine Wurfquote von 66 Prozent aus dem Zweipunktebereich spricht Bände. Auch von Downtown fanden 45 Prozent der Versuche ihr Ziel. Miller war mit 23 Punkten, zehn Rebounds und sechs Assists lange auf Triple-Double-Kurs. Dass der US-Guard aber keineswegs den Alleinunterhalter spielen musste, erklärt vielleicht, dass es nicht zu diesem seltenen statistischen Ereignis kam. Insgesamt verteilten die Pointers 28 Assists. »Es war einfach eine blitzsaubere Teamleistung, das muss man den Jungs lassen«, sagt Dörr.

Für Stuttgart war es erst die dritte Saisonniederlage, aber die zweite in Folge. Gießen gehört damit zu einem Verfolgertrio, zu dem ansonsten noch Saarlouis und Ludwigsburg zählen. Die Teams eint, dass sie jeweils vier Punkte Abstand auf Stuttgart haben. Setzt sich der Trend fort, ist ein spannendes Saisonfinale zu erwarten. Elf Partien sind noch zu absolvieren.

Pointers: Carl (8), Janeck (2), Rostek (9, 2 Dreier), Njie (7), Kenntemich (30, 9 Dreier), Baumgarten (6), Miller (23), Bergmann (3), Lischka (11, 12 Rebounds), Aniol (10). / Stuttgart: Mounier, A. (7), Mounier, H. (7), Leidel (2), Armbrust, Lampropoulos (26), Gundlach, Böhringer, Köppl (22).