Bei dem Heimspiel überragte vor allem ein Mann: Christoph Kenntemich. »Wie er heute die Lichter ausgeschossen hat, gerade in der zweiten Halbzeit, das war schon der helle Wahnsinn«, war Coach Daniel Dörr voll des Lobes. Satte neun Dreier (bei einer Quote von 69 Prozent) knallte der Punktegarant der Gießener Gegner Reutlingen durch die Reuse.

Als Hauptgründe für den am Ende souveränen Sieg nannte Dörr zwei Faktoren. Erstens sei es gelungen, endlich auch in der ersten Halbzeit fokussiert zu Werke zu gehen. Zuletzt hatten die Pointers immer wieder tolle Aufholjagden gezeigt, mussten sich am Ende aber ausgepowert auf der Ziellinie geschlagen geben. Zudem sei das Teamplay deutlich besser gewesen: Vorne wie hinten habe man sich gut bewegt und den Ball durch die eigenen Reihen kreisen lassen. 26 Assists wurden verbucht. »Anfangs war es noch etwas holprig«, erklärt Dörr. Das erste Viertel ging nur mit 23:22 an die Hausherren. »In der zweiten Halbzeit haben wir aber eine Schippe draufgelegt.«

Aus einem 48:39 zur Pause wurde somit ein 73:55 vor den letzten zehn Minuten. Auch die eingewechselten Bankspieler knüpften an diese Leistungen an, weshalb es zu keinem Bruch kam. Gegner Reutlingen hatten Corona-bedingt auf Stammkräfte verzichten müssen, weshalb Dörr den Sieg nicht überbewerten will: »Aber in dieser Form hätten wir auch unter normalen Umständen gewonnen«, ist sich der Coach sicher.

Gießen: Carl (13), Maruschka (11), Rostek (9), Njie (3), Kenntemich (27, 9 Dreier), Baumgarten, Miller (26), Bergmann (2), Lischka (8), Aniol (2).