»Es waren also keine so gute Voraussetzungen, aber die Jungs haben das echt super gemacht und der Großteil ein gutes Spiel abgeliefert«, blickte Dörr auf eine Partie zurück, die mit einer spannenden Anfangsphase begann. Die Mittelhessen verteidigten giftig und machten den Koblenzern das Leben schwer. Aufgrund der gezwungener Maßen kleinen Aufstellung switchen die Pointers in der Verteidigung alles, streuten aber hin und wieder auch eine Zonenverteidigung ein. So konnten die Gäste ihre Stärken nicht so ausspielen, während Gießen selbst auch immer wieder zu Punkten kam. Zwar hatte Koblenz immer einen leichten Vorteil, doch Martynas Airosius sorgte schließlich für einen Führungswechsel zum 20:17. Zum Viertelende führten jedoch wieder die Gäste mit 21:20.
Das zweite Viertel fing für den Tabellenzweiten besser an, der zwei Dreier traf, dann aber die Gäste bis auf 29:21 enteilen ließ. Bei diesem Abstand pendelte sich das Geschehen langsam ein, da Koblenz regelmäßig Gießener Treffer konterte. Zur Pause lagen die Pointers mit 36:43 im Hintertreffen.
Nach dem Wechsel agierten die Kontrahenten auf Augenhöhe und zogen defensiv noch einmal die Daumenschrauben an. Es entwickelte sich ein intensiver Schlagabtausch, ohne dass die Lahnstädter jedoch den Rückstand merklich verkürzen konnten. Die Dörr-Auswahl warf alles in die Waagschale und war bem 52:59-Rückstand vor dem letzten Viertel noch in Schlagdistanz.
Im Schlussabschnitt hielt Airosius seine Farben weiterhin mit einigen Treffern in Schlagdistanz, ehe sich jedoch langsam die ersten Unkonzentriertheiten im Gießener Spiel einschlichen. Diese Fehler bestrafte Koblenz im Stile einer Topmannschaft und zog in den letzten sechs Minuten entscheidend davon. Gießen wehrte sich weiterhin nach Kräften, doch irgendwie schien der Spielfluss an beiden Enden des Feldes wie abgeschnitten, sodass eine Aufholjagd nicht mehr bewerkstelligt werden konnte.
»Ich bin eigentlich wirklich stolz auf die Jungs, die die Ausfälle gut kompensiert haben. Vor allem defensiv war das richtig gut. Leider haben wir dann im letzten Viertel den Faden verloren, was ich mir nicht so genau erklären kann. Zwar könnte die Müdigkeit ein Faktor gewesen sein, aber wir hatten ja trotzdem einen guten Kader und haben viel rotiert«, kommentierte Dörr.
Gießen: Airosius (17), Mayer (6, 5 Assists), Schäfer, Miller (22), Pavlovic (2), Kenntemich, Gansel (2), Henke (4), Klisura (7)