In der ersten Halbzeit spielten die Gießener eine gute Partie. Nach zwei Zählern von Topscorer Chris Miller führten die Gäste mit 8:1 und hatten weitestgehend die Kontrolle über das Match. Stuttgart schüttelte seine Startschwierigkeiten jedoch ab und übernahm beim 11:10 erstmals die Führung, sodass sich in der Folge ein Spiel auf Augenhöhe entwickelte. Nach Freiwürfen von Martynas Airosius führten die Pointers nach zehn Minuten mit 14:11.

Das zweite Viertel verlief ausgeglichen und hielt für die Zuschauer einige Führungswechsel parat, sodass sich ein munteres Spiel entwickelte. Elf Punkte in Folge des stark aufspielenden Lucas Mayer bedeuteten das 36:31 für seine Farben, die auch zur Pause mit 38:35 in Front lagen.

Diese Führung ließ sich die Dörr-Mannschaft nach dem Seitenwechsel jedoch schnell abluchsen. Allerdings blieben die Gießener durch drei Zähler von Miller beim 47:50 noch in Schlagdistanz, Airosius verkürzte gar auf 49:50. Danach legten die Stuttgarter jedoch einen Run aufs Parkett und trafen unter anderem drei Dreier.

»Wir haben ihren Topscorer Nickolas Mosley am Brett gedoppelt und das haben sie dann in dieser Phase mit erfolgreichen Dreiern bestraft«, kommentierte Dörr diesen Run, der zu einer 61:49-Führung für den MTV nach 30 Minuten führte.

Zwar verkürzte Mayer mit fünf schnellen Punkten zunächst auf 54:61, doch die Hausherren waren nicht gewillt, sich das Momentum entreißen zu lassen. Bis auf 68:54 enteilten die Schwaben den Lahnstädtern und hatten das Geschehen unter Kontrolle. Der Aufsteiger wollte sich jedoch nicht so einfach geschlagen geben und packte nun sein Kämpferherz aus. Drei Minuten vor dem Ende lag der Rückstand zwar immer noch im zweistelligen Bereich (67:79), doch mit einer Ganzfeldpresse machten die Pointers dem MTV das Leben zusehends schwerer.

Anschluss durch Airosius

Nach einem Dreier von Turudic zum 81:85 eine knappe Minute vor dem Ende witterten die Dörr-Jungs Morgenluft. Und als Airosius ebenfalls aus der Distanz zum 84:87-Anschluss erfolgreich war, schien sich das Blatt noch einmal wenden zu können. Den Einwurf brachten die Stuttgarter ins Feld, ehe die Kugel erneut ins Aus trudelte. »Es war klar ersichtlich, dass der Ball zuletzt von einem Stuttgarter berührt wurde. Doch die Schiedsrichter haben auf Ballbesitz Stuttgart entschieden, sodass uns die Möglichkeit genommen wurde, das Spiel auszugleichen«, beschreibt Dörr die Situationen 18 Sekunden vor dem Ende. In der Folge bekam Mayer ein technisches Foul aufgebrummt, und Stuttgart konnte mit einem verwandelten Freiwurf und dem anschließend zum Erfolg führenden Angriff den Sieg einfahren.

»Wir haben ordentlich gespielt, aber leider nicht gewonnen. Im dritten Viertel war die Konzentration irgendwie nicht so da, und wir mussten diesem Rückstand dann hinterherrennen. Da aber ein großes Kompliment an meine Mannschaft, die nie aufgegeben hat«, bilanzierte der Coach.

Gießen: Airosius (17, 5 Assists), Gansel, Henke, Kenntemich (3), Klisura, Mayer (20), Miller (24), Reinwald (12, 12 Reb.), Turudic (8)