Für die ersten Gießener Punkte sorgte mit Amil Klisura ein Spieler, der in der letzten Saison noch für die Kronberger aktiv war und per Dreier zum 3:5 verkürzte. Dennoch gehörte die Anfangsphase den Gästen, die Pointers-Coach Dörr durch ihre 12:6-Führung zur ersten Auszeit zwangen. Letztlich gewann das Team aus dem Taunus, das auf Neuzugang Felix Hecker verzichten musste, das erste Viertel mit 22:13. Gießen hatte insbesondere Probleme gegen die Zonenverteidigung der Gäste und warf zu viel von außen, statt das Spiel auf die Insidepositionen zu verlagern. In diesem Rahmen pendelte sich der Gießener Rückstand auch zu Beginn des zweiten Viertels ein. Mit Justus Peuser hatten die Gießener ihre Probleme, der den MTV-Vorsprung konstant hielt. Doch Chris Kenntemich und Dominik Turudic verkürzten dann durch einige schöne Aktionen auf 31:36. Kenntemich war es auch, der kurz vor dem Ende der ersten Halbzeit für Jubel unter den Zuschauern in der Sporthalle am Schwanenteich sorgte, als er per Dreier zum 36:40 traf.

Diesen Schwung nahmen die Hausherren mit in die zweite Halbzeit, und mit Julian Reinwald war es ein weiterer ehemaliger Kronberger, der beim 44:43 für die erste Gießener Führung sorgte. Kornberg ließ sich davon jedoch nicht beirren und stellte durch Peuser wieder auf 50:46 aus Gästesicht. Gießen schaffte es bis zum Viertelende auch nicht mehr, sich noch einmal die Führung zu schnappen und ging mit einem 55:58 ins letzte Viertel. Auch in diesem kratzten die Pointers immer mal wieder an der Führung, doch die Wende sollte zunächst nicht gelingen, da die Gäste immer eine Antwort parat hatten. Nach zwei Freiwürfen von Peuser stand es 69:63 für Kronberg, und auch beim 72:66 knapp vier Minuten vor dem Ende behauptete sich der MTV. Klisura und David Henke erarbeiteten dann jedoch die Hausherren-Führung an der Freiwurflinie. Henke kam in dieser Phase auf sechs Punkte und gab auch sehr wichtige Impuls in der Defensive, so blockte er beispielsweise einen Kronberger beim Dunking. Letztlich behielt auch Topscorer Chris Miller bei seinen Freiwürfen die Nerven, sodass die Erleichterung im Gießener Lager groß war.

»Es war spielerisch keine Glanzleistung, insbesondere mit der ersten Halbzeit bin ich nicht zufrieden. Aber die Jungs haben viel Willen gezeigt und das Spiel noch umgebogen. Mit der zweiten Halbzeit bin ich zufrieden, da haben wir das Spiel besser ans Brett verlagert und waren am Ende sehr konzentriert. Unsere Bankspieler Zeljko Pavlovic, Kenntemich und Henke haben uns viel Energie gegeben. Alles in allem war es eine Teamleistung«, kommentierte Dörr, der aber auch eine Meinung zur Schiedsrichterleistung hatte: »Ich rede eigentlich ungern über die Schiedsrichter, aber wir haben fast doppelt so viele Fouls bekommen und auch noch zwei technische Fouls. Insbesondere in der zweiten Halbzeit war das phasenweise wirklich fragwürdig.«

Gießen: Gansel, Henke (6), Kenntemich (10), Klisura (9), Kosel (3, 5 Assists), Mayer (4), Miller (16), Pavlovic (8), Reinwald (8, 11 Rebounds), Schäfer (8), Turudic (9).