»Wir haben zwei Seiten gezeigt: Das erste Viertel war super und die ganze zweite Halbzeit auch. Aber das zweite Viertel war katastrophal. So ein Tief habe ich selten erlebt«, brachte Pointers-Trainer Dejan Kostic die Wendungen der Partie kurz auf den Punkt. Denn zunächst gab sein VfB mühelos den Ton an und führte in der letzten Minute des ersten Viertels bereits mit 24:12, hatte den Ball und setzte zu einem völlig freien Lay-up ohne Gegenspieler an. Doch statt des 26:12 erfolgte die Wende: Der Ball ging vorbei, Trier scorte, Gießen verlor direkt den Ball und Trier schoss von der Mittellinie einen Buzzer-Beater-Dreier. Das brachte die Pointers so von der Rolle, dass sie sich viertelübergreifend nun einen 0:14-Lauf fingen und zur Pause sogar mit 34:42 in Rückstand gerieten.
»Dann haben wir unsere Verteidigung umgestellt, und ich habe Zeljko Pavlovic gebracht – er wurde direkt der Treiber und Motor und hat die Mannschaft völlig umstrukturiert. Zeljko war der Matchwinner. Das war sein bestes Spiel der Saison«, lobte Kostic seinen Routinier. Denn dieser hatte unter der Woche wegen einer Leistenzerrung nicht trainiert, und auch in der ersten Halbzeit hatte er nur die Bank warmgehalten. Mit Pavlovic kamen neuer Schwung und neue Sicherheit.
Hatten die Pointers in der ersten Halbzeit noch 15 Turnover gehabt, so war es in der zweiten Hälfte nur noch ein einziger. Die Pässe kamen an und wurden genutzt, und zum Ende des dritten Viertels hatte Gießen bereits auf 55:59 verkürzt. Und der Lauf ging weiter: Das Team um den mit 28 Punkten und neun Assists überragenden Guard Chris Miller sowie Center Malte Herwig, der mit 14 Punkten und 14 Rebounds ein Double-Double erzielte, begann das Schlussviertel mit einem 26:0-Lauf (!) auf 81:59 und hatte damit gewonnen. »Die Mannschaft hat Charakter gezeigt und sich aus dem Tief herausgekämpft«, so Kostic.
VfB Gießen Pointers: Miller (28/2; 9 Assists), Mayer (9/1), Schäfer (5/1), Kümmel, Pavlovic (12/2), Kenntemich (8/2), Gansel (3), Henke, Herwig (14; 14 Rebounds), Rotaru (5), Biallas (2).