Gegen die beste Offense der Liga, die zuvor im Schnitt 93 Punkte pro Partie erzielte, fanden die Mittelhessen vor dem heimischen Publikum von Beginn an das richtige Mittel in der Verteidigung. Gegen die kompakte Defense des VfL, der aus den Topspielern des letztjährigen Vizemeisters SC Bergstraße besteht, fanden die Mittelhessen hingegen nicht das gewünschte Durchkommen. Vor allem die Penetration zum Korb verhinderten die Gäste gekonnt. Somit entwickelte sich eine enge Partie auf gutem Niveau.
Für zusätzliche Emotionen sorgte das Aufeinandertreffen von Gießens Pointguard und Topscorer Chris Miller auf seinen Ex-Club, für den er letzte Saison noch gespielt hatte. Der Aufbauspieler ließ sich davon zwar durchaus ein wenig beeindrucken, lieferte mit 18 Punkten, sechs Assists und neun Rebounds aber dennoch eine starke Partie ab. Dank ihm konnten sich die Pointers auch vom 16:16 nach dem ersten Viertel auf den knappen 35:32-Halbzeitstand absetzen.
Danach folgte der beste Abschnitt Gießens: Mit 21:13 dominierten die Gastgeber das dritte Viertel, in dem vor allem Tizian Scheld und Tobias Gansel überzeugten. »Die sind in den entscheidenden Phasen da gewesen. Die Entwicklung der beiden Jungs freut mich«, lobte Kostic seine Nachwuchsspieler, die immer mehr zu Führungsspielern heranreifen. Mit einem komfortablen 56:45 ging es ins Schlussviertel, in dem sich die Gäste um Guard Yann Gröhlich aber mit diversen Dreiern zurück ins Spiel brachten. Gießen, für das der lange verletzte Daniel Dörr mit einem Drei-Minuten-Einsatz seinen Saisoneinstand gab, behielt aber die Nerven und schaukelte den Sieg mit vier Punkten ins Ziel.
»Wir haben es verspielt, früh den Sack zuzumachen; das war unnötig. Aber wir haben das Spiel 30 Minuten lang kontrolliert, haben den Rebound dominiert und waren absolut verdienter Sieger«, so der zufriedene Coach.
VfB Gießen Pointers: Miller (18), Mayer (5), Schäfer (4), Scheld (4), Pavlovic (1), Kenntemich (13), Gansel (9), Henke (1), Herwig (15), Rotaru (6), Dörr.