Das Coaching übernahmen somit die Spieler Daniel Dörr und Felix Rotaru, und wenn beide gleichzeitig auf dem Feld standen, ergriff Teammanager Patrick Mouchard die Verantwortung an der Seitenlinie. »Mit Trainer wäre es einen Tick besser gewesen – das war schade«, sagte Mouchard, der aber befand: »Wir haben aber trotzdem alles aus dem Training umgesetzt.« Denn gegen die normalerweise von außen schwach werfenden Langener hatten die Mittelhessen eine Zone einstudiert, um den TVL zum Fernwurf oder zum Turnover zu zwingen, um anschließend die eigene Schnelligkeit im Umschaltspiel auszunutzen. Pech nur, dass die »Giraffen« in der ersten Halbzeit sagenhafte neun Dreier bei zehn Versuchen trafen und den VfB damit zum Verzweifeln brachten.
Allen voran glänzte Xavier Manuel Blain- Cruz mit 34 Punkten. »Das konnten wir nicht vorausahnen. Trotz der Dreier-Flut sind wir aber drangeblieben«, so Mouchard. Denn nach dem 11:18 aus dem ersten Viertel und dem 40:49 zur Halbzeitpause kämpfte sich der VfB immer mehr heran. Ins Schlussviertel startete der Gast mit einem offenen 58:60, und auch zwei Minuten vor dem Schluss war Gießen bei einem Zwei-Punkte-Rückstand drauf und dran, das Jahr doch noch mit einem Sieg zu beenden. Doch in der Crunchtime unterliefen den Gießenern nun drei Turnovers in Folge, die Langen schließlich zum Heimerfolg ausnutzte. »Diese Ballverluste haben uns den Kragen gekostet. Fünf unserer sechs Niederlagen waren jetzt zwischen zwei und vier Punkten – das ist ärgerlich«, kommentierte Mouchard.
VfB Gießen Pointers: Dörr (8), Gansel (6), Henke, Kenntemich (9), Kraushaar (5), Mayer, Pavlovic (10), Rotaru (15), Schäfer (13), Schneider (8), Ziring.
Quelle: Gießener Allgemeine Zeitung | 19.12.2016