11. Spieltag - Spielbericht
Das Anfangsviertel verpennte der VfB, was unter anderem daran lag, dass sich Center Oliver Biallas erst am Morgen des Spiel mit einem Magen-Darm-Infekt krank melden musste. Gegen die mit dieser Umstellung kämpfenden Gießener fanden die Hausherren zunächst stets ein probates Mittel, um die Verteidigung zu knacken. Vor allem aus der Distanz traf der SV sicher, sodass es nach den ersten zehn Minuten 19:11 für Tübingen stand. Dann fanden die Pointers ins Spiel, die den Tabellenzweiten mit Presse und Zonenverteidigung aushebelten. Stück für Stück kämpfte sich der VfB wieder heran und wurde sogar mit der 35:34-Halbzeitführung belohnt. Herausragend auf Gießener Seite waren vor allem Kapitän Felix Rotaru, der insgesamt mit 27 Punkten und zehn Rebounds glänzte, sowie Flügelspieler Elijah Allen, der 21 Punkte beisteuerte.
In der zweiten Halbzeit entwickelte sich die Partie ausgeglichen; es konnte sich keine der beiden Mannschaften nennenswert absetzen. Die Gastgeber gingen mit einer knappen 53:51-Führung in das Schlussviertel, in dem bald der Gießener Gast wieder die Nase vorne hatte. 90 Sekunden vor Schluss hatten die Pointers einen Vier-Punkte-Vorsprung, den Tübingen nun mit einem Dreier auf ein einziges Zählerchen zusammenschrumpfen ließ. Geschockt unterlief den Mittelhessen nun ein Ballverlust, den die Süddeutschen zu einem Korbleger und somit zur Führung nutzten. In der spannenden Schlussphase schickte Gießen seinen Gegner immer wieder an die Linie, der auch prompt Nerven zeigte und sich Fehlwürfe leistete. Doch hier machte sich das Fehlen von Biallas schmerzlich bemerkbar, denn Tübingen schnappte sich nach dem Fehlwurf den Offensivrebound und machte mit der zweiten Chance den Sack zu. »Wir hätten auf jeden Fall gewinnen können und müssen, aber dann ist es am Ende so unglücklich gelaufen«, resümierte VfB-Allrounder Zeljko Pavlovic, den die Tübinger offensiv gut kontrolliert hatten. »Am Ende haben wir so dumme Ballverluste, und Tübingen holt den Offensivrebound – das darf nicht passieren.« Nach drei Siegen in den letzten vier Spielen erhielt die Aufholjagd der Pointers somit einen Dämpfer, die es vorerst verpassten, sich an das Tabellenmittelfeld heranzuschieben. Die Tübinger sind derweil Teil eines punktgleichen Quartetts an der Ligaspitze, gegen die ein Sieg ein Big Point gewesen wäre. Und von diesem war das trotz personeller Schwächung gut spielende Gießen zumindest nicht weit entfernt.
VfB Gießen Pointers: Zimmer, Modugno, Göttker (2), Pavlovic (7), Pfannmüller, S. Rotaru (2), Henke (5),F. Rotaru (27), Allen (21).