Bei aller Enttäuschung über die die nun erfolgte Gewissheit hinsichtlich des Abstiegs, der sich freilich schon einen Moment lang und bei bis dato erst einen einzigen Gießener Saisonsieg abgezeichnet hatte, fand Pointers-Co-Trainer Dejan Kostic nach dem Abpfiff in Schleswig-Holstein und einer insgesamt soliden Vorstellung der Lahnstädter versöhnliche Worte: »Ich kann eigentlich nichts Schlechtes sagen. Wir hatten wenige Probleme im Defensivbereich und haben gegen eine offensiv gute Mannschaft gespielt.«
Dennoch gehörte die Anfangsphase der Partie eindeutig den Nordlichtern, die nach fünf Minuten mit 14:3 in Führung lagen. Die Mittelhessen taten sich vor allem offensiv immer mal wieder schwer, sowohl im ersten Quarter (21:11, 10.) als auch später in der Schlussphase der Partie.
Es gab aber auch starke Gießener Phasen in der Vorwärtsbewegung: So vor allem im zweiten Viertel, als die Gäste ab der zwölften Minute einen beeindruckenden 15:3-Lauf auf den Court schmetterten und zur Halbzeitpause sogar mit 36:33 (20.) das Heft in die Hand genommen hatten.
Doch auch Wedel vermochte, Runs zu initiieren - und das taten die Norddeutschen beispielsweise zu Beginn des dritten Viertels, als sie dank eines 10:0-Ansturms den Zwischenstand auf 42:36 (22.) stellten. Die Pointers blieben allerdings in Schlagdistanz und hatten noch zu Beginn des finalen Abschnitts, als Wedel einen 59:52-Vorteil (30.) vorzuweisen hatte, alle Chancen auf einen Sieg parat. Bis zur 32. Minute bauten die Gastgeber ihren Vorsprung, angeführt von ihrem starken Top-Scorer Harrison Cleary (26 Punkte), weiter aus (65:55), doch das Dörr-Team fand noch einmal zurück und rückte bis zur 36. Minute auf 67:69 heran.
In der Crunch-Time gelang es den Pointers dann nicht immer, im Angriff die richtige Entscheidung zu treffen. »Gerade in den letzten Minuten waren wir teilweise etwas kopflos«, erklärte Kostic. Auf der Gegenseite glückte Cleary 47 Sekunden vor dem Abpfiff - und mit Ablauf der 24-Sekunden-Uhr - der vermutlich entscheidende Distanztreffer zum 74:69.
»Es war wieder etwas unglücklich, wir haben uns aber tapfer geschlagen. Sportlich sind wir nun leider abgestiegen. Nachdem die letzte Saison alles schön Wetter war, haben wir nun leider etwas Regen - aber nach Regen kommt Sonne. Wir müssen positiv nach vorne blicken. Die Spieler haben dennoch Spaß, es ist keine schlechte Stimmung. Wir haben alle von der Saison profitiert«, erklärte Dejan Kostic nach der Auswärtsniederlage und ergänzte: »Wir wussten auch vor der Saison, dass es schwer wird und haben alles versucht, auch mit Nachverpflichtungen, aber es sollte nicht sein.«
Gießen Pointers: Ledoux 24/1, Schneider, Maruschka 10, Bilski 12/4, Wiegard 1, Troussel 2, Njiie 6, Kenntemich 3/1, Nadjfeji 11.