Gießen Pointers – LOK Bernau 70:87 (34:38)

„17 Punkte hören sich zwar viel an, am Ende war ich aber gar nicht so enttäuscht. Zwei, drei Spieler, die eigentlich in der Starting-Five spielen, waren nicht dabei und ich denke, dass es unsere Jungs dafür ordentlich gemacht haben“, erläuterte Dörr nach dem Abpfiff. So mussten die Mittelhessen kurzfristig ohne ihren Smallforward Christoph Kenntemich auskommen, der sich nach einer Bänderrissverletzung in der vorausgegangenen Woche erstmal aussetzen muss. Zwei Tage vor dem Auftaktspiel brach sich zudem der lettische Pointers-Neuzugang Ronalds Elksnis die Nase und fehlte entsprechend ebenso wie Gießens neuer Starting-Pointguard Niklas Bilski (Grippe).

Insbesondere defensiv machten die Hausherren ihre Sache am Sonnabend in Halbzeit eins gut und gestatteten ihrem Kontrahenten aus Brandenburg im Auftaktviertel lediglich 14 Zähler (16:14, 10.). Offensiv, gerade im Spielaufbau, agierte der heimische Aufsteiger hier und da jedoch etwas nachlässig und erlaubte sich allein in den ersten beiden Quartern zwölf ihrer am Ende insgesamt 25 Turnover. „Mit so vielen Ballverlusten kannst du natürlich kein Spiel gewinnen und es waren leider auch viele Turnover dabei, die sehr unnötig waren“, resümierte Daniel Dörr, dessen Farben dennoch auch im zweiten Viertel gut dagegenhielten (31:31, 7.). Zum Kabinengang lag Bernau mit einem überschaubaren Vier Punkte-Vorteil in Front (34:38, 20.).

Als entscheidende Sequenz der Partie sollten sich die ersten Minuten nach dem Pausentee herausstellen, wie auch Dörr bemerkte: „Die ersten vier Minuten im dritten Viertel haben uns das Spiel gekostet, da waren wir nicht konzentriert.“ Tatsächlich stellte die Heimmannschaft ihr Scoring nun nahezu ein und kamen in der ersten Hälfte des Quarters zu lediglich einem Korberfolg. Auf der Gegenseite bewiesen die Gäste ein sicheres Händchen von jenseits der 6,75-Meter-Markierung und spielten sich sukzessive in einen Rausch (36:60, 26.).

Trotz des vorentscheidenden Runs der Bernauer Korbjäger, bei denen Smallforward Isiah Darius Small mit 20 Punkten und zehn Rebounds die besten Werte aufwies, ließen sich die Pointers nicht entmutigen. Vor allem Gibbs - der in der ersten Hälfte der Begegnung noch etwas blass agierte, am Ende aber auf starke 30 Punkte und sechs Rebounds kam - drehte nun noch einmal auf und sorgte mit seinen Treffern dafür, dass die Universitätsstädter bis zur 30. Minute auf 53:67 verkürzten. Der Schlussakt (17:20) verlief anschließend allerdings ausgeglichen, Bernau vermochte seinen Vorteil souverän über die Zeit zu bringen.

„Heute waren gute Ansätze dabei, auch wenn es vom Scoring her noch zu wenig war. Bernau hatte aber auch drei Leute dabei, die drei Tage davor noch bei ihrem Kooperationspartner Alba Berlin auf der Bank gesessen haben“, fiel das Fazit von Daniel Dörr unterm Strich versöhnlich aus.

Unabhängig vom Resultat zeigte sich der Pointers-Cheftrainer mit der Rückkehr auf die ProB-Bühne einverstanden: „Das war schon ein gutes Gefühl, die Jungs waren ja auch heiß drauf. Es hat heute zwar nicht gereicht, aber wir werden sicherlich noch einige Spiele gewinnen in der Liga - das kann ich versprechen.“

Gießen Pointers: Gibbs 30/5 Dreier, Carl 2, Schneider 4, Maruschka 2, Wiegard 4, Njie 4, Lischka 20/1, Amaize 4, Aniol.