Der Club kehrt damit nach zehnjähriger Abstinenz in die dritte Profi-Liga Pro B zurück. Begleitet wurde das Team dabei von einem eigens organisierten Fantross, der angereist war, um die Mittelhessen bei den Roten Teufeln zu unterstützen. »Sie haben uns mit zu diesem Ergebnis geführt«, so Coach Dejan Kostic überglücklich nach dem Spiel.
Er teilt sich das Amt paritätisch mit Daniel Dörr, der aufgrund einer Corona-Infektion nicht mitanreisen konnte. »Bei einer normalen Grippe hätte ich mir das nicht entgehen lassen«, unterstreicht Dörr. Kein Wunder: Am Reißbrett geplant waren Meisterschaft und Aufstieg keineswegs. »Aber der Weg ist das Ziel«, so Kostic. »Ich bin natürlich sehr froh, dass wir das geschafft haben. Aber wichtiger ist die Entwicklung unserer Spieler«, so der erfahrene Basketball-Lehrer.
Den Pointers ist der Aufstieg damit rechnerisch nicht mehr zu nehmen. Zudem erreichte der Verein das selbst gesteckte Ziel und war dabei nicht auf Schützenhilfe angewiesen. Nach gutem Saisonstart kriselten die Gießener im Herbst, bevor ab dem Jahreswechsel der Schalter umgelegt wurde. Mit einer beispiellosen Siegesserie brachte man sich erst in die Pole-Position, schließlich aufs Podest. Wie es sich gehört, wurde der Triumph danach ausgiebig gefeiert.
Das Spiel selbst »war ähnlich wie die vorherigen«, erklärt Kostic. Gießen kam gegen das Schlusslicht der Liga nur schwer aus den Startlöchern, wirkte nervös. »So hat Kaiserslautern die Partie offengehalten.« Nach dem ersten Viertel stand es 21:20 für die Lahnstädter, zur Pause 49:44. Danach zeigten sich die Pointers aber von ihrer kämpferischen Seite. »Wir haben nicht brilliert«, erklärt Kostic. Nachdem der Vorsprung aber herausgespielt war, verwaltete man selbigen konstant. Entscheidend war, dass man im Viertel nach dem Seitenwechsel nur zehn Punkte zuließ. Die so erspielte Führung rettete man schließlich souverän ins Ziel.
Benjamin Lischka schrammte mit 16 Punkten und neun Rebounds nur knapp an einem Double-Double vorbei. US-Guard Chris Miller leitete das Match mit zwölf Zählern und drei Assists. Shooter Chris Kenntemich trug drei Dreier bei. Unterm Strich war es aber die Leistung der Youngster, die den Pointers letztlich die nötigen Prozente verlieh - und Kostic mit ganz viel Stolz erfüllt: »David Wiegard hat nach seiner Verletzung wieder einmal überragend verteidigt«, verteilte der Coach das erste Extralob. »Fritz Rostek ist erneut vorangegangen und hat uns toll geführt«, folgt Lob Nummer zwei. Elf Punkte und sieben Rebounds schrieb sich der Pointguard ins Statistikbuch. »Und Karl Maruschka hat einfach an seine tollen Leistungen der letzten Spiele angeknüpft«, folgt das dritte Lob aus Kostics Mund. Mit 22 Punkten, sechs Rebounds und tollen Quoten war der Forward der Gießener am Ende sogar Matchwinner.
»Wir haben das Ziel einfach nie aus den Augen verloren«, resümiert ein überglücklicher Kostic. Damit meint er zwar das Spiel gegen Kaiserslautern. Geltung haben die Worte aber für das gesamte letzte Saisondrittel der Pointers, die seit Wochen eine Klasse für sich darstellen. »Wir sind nicht das beste Team der Liga«, wohl aber das kämpferischste. Lohn für die Mühen ist die Rückkehr in den deutschen Profibasketball: eine Herausforderung, die die Gießen Pointers nur allzu gerne annehmen. Zuvor steht noch das letzte Saisonspiel auswärts in Tübingen auf dem Programm.
Gießen: Carl (2), Maruschka (22), Wiegard (3), Rostek (11), Njie (3), Kenntemich (12), Miller (12), Bergmann, Lischka (16), Aniol (4). / Kaiserslautern: Herzog (9), De Sousa (4), Groh (12), Klein (4), Minguillon (15), Middleton, Feraci (21).