Bei den »Giraffen«, so der Beiname der Südhessen, haben es sich die Pointers in der jüngeren Vergangenheit oft schwergetan. »Sie sind auf jeden Fall ein schwieriger Gegner, der uns nicht gut liegt. So lange ich zurückdenken kann, haben wir dort nicht gewonnen«, erklärt Daniel Dörr.
Das Derby bietet immer eine ganz eigene Brisanz. Personell kommt es zum Wiedersehen mit den Ex-Pointers Amil Klisura und Sven Schäfer, die in der Vergangenheit für Gießen die Schuhe schnürten. Doch auch architektonisch sorgt die Georg-Sehring-Halle für einen seltenen Heimvorteil. Die Dachkonstruktion ist - zumindest für eine Turnhalle - ungewöhnlich und verlangt eine ganze andere Perspektive, als man es normalerweise gewöhnt ist. Darauf müssen sich die Gäste-Teams immer aufs Neue einstellen: Basketball ist nicht zuletzt auch ein Präzisionssport, der auf Routinen basiert.
Dörr warnt vor den vielen Akteuren in den Reihen der Flugsicherungsstädter, die bereits höherklassig gespielt haben. Tobias Jahn kann auf Zweitligaerfahrung zurückblicken, Sebastian Barth ging zu Beginn seiner Karriere gar für die Bundesligabasketballer der Frankfurt Skyliners auf Korbjagd, mit denen er Meister wurde. Topscorer in diese Spielzeit ist aber Niklas Pons, der ebenfalls schön für die Skyliners auflief. Der Guard ist ein echter Wirbelwind und markiert bis dato 20 Punkte pro Einsatz.
Tabellarisch steht der TV mit einem Sieg aus vier Spielen auf dem elften Tabellenplatz. Gießen hielt mit dem knappen Sieg über Bensheim jüngst Kontakt zu Spitzenreiter Stuttgart, der als einziges Team noch verlustpunktfrei ist. Einen Vorteil will Daniel Dörr daraus aber nicht ableiten: »Ich erwarte ein enges Spiel. Wir wollen mit unserer jungen Mannschaft mehr Energie bringen als zuletzt, aber es wird ein hartes Stück Arbeit.« Angeknüpft werden soll an die ersten Partien der Spielzeit.
Doch wer weiß: Vielleicht sorgen die vielen frischen Kräfte in den Reihen der Pointers ja dafür, dass der »Langen-Fluch« endlich gebrochen wird.