"Wir sind ohne großen Druck dorthin gefahren. Es war kein souveräner Sieg, und es hätte auch anders laufe können, aber es ging in erster Linie darum, dem Klassenerhalt einen großen Schritt näher zu kommen", ist Kapitän David Henke glücklich, schränkt aber ein: "Die Druckfreiheit ist uns im zweiten Viertel zum Verhängnis geworden." Nach dem 21:13 des ersten Durchgangs kassierten die Mittelhessen einen 34:16-Run im zweiten. Für ihre Stärke und Souveränität nach dem Seitenwechsel sind die Pointers gleichsam nicht bekannt.
Dass sie es auch anders können, stellten sie in Mannheim deutlich unter Beweis. Der zuvor unter seinem Normallevel agierende Tyrell Sturdivant harmonierte gut mit Guard Anthony Watkins. Falko Theilig wurde im Fastbreak beim Stand von 51:51 gestoppt. Die Unparteiischen entschieden auf "unsportliches Foul", in der Halle brodelte es. Gießen blieb aber cool und ging nach einem Buzzerbeater von Watkins mit 67:57 ins Schlussviertel. Chris Kenntemich legte aus derselben Distanz zum 82:74 nach (37.). In einem äußerst foulreichen Spiel, das über zwei Stunden dauerte, verlagerte sich das Geschehen nun an die Freiwurflinie. Einen der wenigen Feldkörbe dieser Phase markierte Sturdivant zum 86:83 in der Schlussminute. An der Linie zog Gießen bis auf 90:84 davon, bevor ein Mannheimer Airball 28 Sekunden vor dem Ende der SG endgültig die Luft raus ließ.
"Ich hatte nach der Halbzeit nie das Gefühl, dass wir das noch verlieren könnten", freut sich Henke. "Gerade nach dem großen Rückstand haben wir uns super zurückgekämpft." Das Heimspiel gegen den Tabellenführer aus Karlsruhe (Samstag, 18 Uhr) können die Pointers nun druckbefreit angehen.
Gießen: Sturdivant (22), Mayer (23), Schäfer (2), Theilig (12), Pavlovic, Kenntemich (18), Gansel (5), Watkins (10), Henke, Tu rudic. - Mannheim: Klocek (21), Kaufhold (2), Kunte (3), Hartinger (7), Scheffels (7), Kuhn (19), Wolf, Bohrmann (5), Faller (14), Klähn (6).