Obwohl Kronberg mit 28 Versuchen weit häufiger sein Heil aus der Distanz suchte, verbuchte Gießen mehr Treffer. Trainer Daniel Dörr hatte zuvor vor dem dreieraffinen Stil des Gegners gewarnt. Am Ende waren es aber die Pointers, die mit einer 48-Prozent-Quote das Duell jenseits des Perimeters gewannen.

Allein Tryell Sturdivant und Lucas Mayer netzten jeweils drei Dreier. Doch auch Sven Schäfer, Zeljko Pavlovic und Christoph Kenntemich setzten von außen Nadelstiche. "Wir wussten, dass wir inside viel über Sturdivant gehen mussten. Auch Mayer und Theilig als Spielmacher haben einen super Job gemacht", freute sich Dörr.

Für die Pointers war es ein wichtiger Sieg. Die direkten Vergleiche gegen Tübingen, Kaiserslautern und Kronberg hat Gießen jetzt in der Tasche. Das ist vor den schweren Gegnern der nächsten Wochen ein großes Pfund. "Auch die sind schlagbar, da brauchen wir aber einen perfekten Tag", glaubt der Coach.

Defensiv legten die Pointers zumindest phasenweise den überragenden US-Amerikaner Kewan Beebe an die kurze Leine. "Ihn galt es im Pick-and-Roll halbwegs zu kontrollieren", erklärt Dörr die frühe 27:16-Führung seiner Mannen. "Trotzdem war der Killerinstinkt nicht immer da. Wir lassen unsere Gegner immer noch mal herankommen, wenn wir uns ein Polster erarbeitet haben. Das unterscheidet eine mittelmäßige von einer sehr guten Mannschaft", kritisierte der Übungsleiter mit Verweis auf die offenen Viertel zwei und drei. Erst im Schlussabschnitt machten die Lahnstädter den Deckel endgültig drauf. Eine Kronberger 71:62-Führung drehte Gießen noch zum verdienten Auswärtserfolg um.

Kronberg: Zimmermann (8), Beebe (9), Steiner (30), Yannick Schicktanz (7), Leon Schicktanz, Medo (6), Dietrich (14).

Gießen: Sturdivant (28), Semlitsch, Mayer (23), Schäfer (8), Theilig (12), Pavlovic (3), Kenntemich (3), Gansel (6), Watkins (10), Henke.