Drei Niederlagen galt es in den letzten Wochen zu quittieren, die allesamt hätten gewonnen werden können. "Oft führen wir mit zehn oder elf Punkten im ersten oder zweiten Viertel. Und dann haben wir einfach nicht den richtigen Killerinstinkt", räumt Coach Daniel Dörr kritisch ein. Vor allem das dritte Viertel bereitet den Pointers immer wieder Kopfzerbrechen. Einer selbsterfüllenden Prophezeiung gleichend, erwischt der Gegner ein ums andere Mal den besseren Start nach dem Seitenwechsel. "Im letzten Jahr hatten wir das vielleicht zwei- oder dreimal insgesamt", allein in dieser Häufigkeit gibt der regelmäßige Einbruch Dörr und seinem Co-Trainer Sherman Lockhart Rätsel auf. Beide stehen im regen Austausch, nicht zuletzt auch mit der Mannschaft.
Der Fokus ruht daher auf der eigenen Performance. Immerhin war es im Hinspiel gegen Saarlouis das letzte Viertel, das den Ausschlag gab und die 56:63-Niederlage einleitete. Zu stoppen gilt es dann wieder Ricky Easterling, der sein Team nach Punkten anführt. Der Routinier sammelt Zähler wie andere Menschen Briefmarken. Beim Sieg gegen Crailsheim war er Aktivposten seiner Farben und drehte mit 40 Punkten einen zweistelligen Rückstand zur Halbzeit fast im Alleingang. Im Oktober gegen Gießen waren es zwar "nur" 16. Gleichsam war der US-amerikanische Guard einer der wenigen Akteure, der in einem punktearmen Spiel passable Schussquoten aus dem Feld aufzuweisen hatte.
Zwei, drei Dreier auf Gießener Seite haben damals gefehlt, um den Sieg zu stehlen. Es war eine von vielen Gelegenheiten, wichtige Punkte zur Absicherung nach unten einzufahren. So aber befinden sich die Pointers in einer angespannten Ausgangslage. Sechs Vereine liegen auf den Rängen neun bis 14 nur durch einen Sieg voneinander getrennt. Dass es die Gießener sind, die die dicht gedrängte Hühnerstange auf dem neunten Platz anführen, darf daher nicht über die brenzlige Gesamtsituation hinwegtäuschen. Ein Sieg wäre gut für das Nervenkostüm der Lahnstädter.
Hoffnung machte Dörr da, dass die sechs Siege auf dem Konto durch ansprechende Leistungen eingefahren werden konnten. "Wir müssen einfach so spielen wie vorher. Dafür brauchen wir eine ordentliche Leistung und dürfen nicht verkrampfen, denn dann passieren solche Einbrüche. Dafür gilt es, positiv zu bleiben", so der Coach.