Mit bärenstarken 29 Punkten, sieben Rebounds und einer Dreierquote von 46 Prozent fackelte Rouven Rössler ein kleines Feuerwerk ab. "Er war - wie immer, wenn er gegen uns spielt - einfach nicht aufzuhalten", so Trainer Daniel Dörr über den ehemaligen 46ers-Spieler: Dennoch: Mag das Endergebnis einen anderen Eindruck vermitteln, agierten die Gießener beim ungeschlagenen Ligaprimus über weite Strecken auf Augenhöhe. Immer wieder attackierten die Gäste im ersten Durchgang aggressiv den Korb und zogen Fouls wie am Fließband. Nur die Chancenverwertung von der Freiwurflinie ließ mit nur fünf Treffern aus 15 Versuchen zu wünschen übrig. "Das und die zehn Offensiv-Rebounds, die wir abgegeben haben, waren der Knackpunkt", so Dörr, der seiner Mannschaft trotzdem ein großes Lob ausspricht.
Denn nach dem Seitenwechsel machten es die Pointers deutlich besser. "Wir haben wie gegen Koblenz nicht aufgegeben, ich kann der Mannschaft nur meinen Respekt aussprechen", sagt der Coach. Ein Grippevirus hatte den Trainingsbetrieb unter der Woche nahezu zum Erliegen gebracht. Mit Tim Schneider und Jannik Semlitsch sahen dafür zwei Spieler aus der jungen Gerade viel Einsatzzeit. "Das haben sie gut gemacht", so Dörr weiter. Lucas Mayer musste für den ausgefallenen Falko Theilig in die Bresche springen und stand fast 36 Minuten auf dem Court. "Er ist toll in die Führungsrolle reingewachsen", lobt Dörr den Guard, der 18 Punkte erzielte.
Bis auf elf Punkte kamen die Gäste bei den Wizards heran, die den Lauf konterten und schnell wieder mit 19 Zählern führten. Auch das steckten die Lahnstädter weg und konnten den Abstand im Schlussviertel nochmals auf acht Punkte reduzieren. Dass es für den ganz großen Wurf nicht reichte, lag am Ende mehr am starkbesetzten Karlsruher Ensemble als am eigenen Unvermögen.
Gießen rangiert nach zehn Spieltagen damit auf dem siebten Platz. Weiter geht es am Samstag mit einem Match auf heimischen Parkett gegen BBU 01 Ulm, die im unteren Tabellendrittel stehen. - Gießen: Sturdivant (21), Semlitsch (6), Schneider (7), Mayer (18), Schäfer (5), Kenntemich (11), Gansel, Furlan (4), Henke, Turudic (13). - Karlsruhe: Schmitz (7), Mensah (13), Maisel (17), Amrhein, Davis (7), Kähm, Rupp (8), Rothenberg (4), Vrsaljko (18), Rössler (29).