Es war das Spiel einer schwachen Offensivabteilung, die sich am Gießener Abwehrbollwerk die Zähne ausbiss: "Wir sind dieses Jahr ein relatives gutes Defensivteam", erklärt Pointers-Coach Daniel Dörr die miserable Quote der Gäste aus Mannheim, die aus dem Zweierbereich nur 22 Prozent ihrer Abschlussversuche trafen. Sein Gegenüber Markus Mosig musste zudem auf die Dienste des Guards Benjamin Kaufhold verzichten. "So blieb ihnen nur Alexander Kuhn. Dahinter haben sie nur wenige Scorer", so Dörr weiter. Der Gießener Übungsleiter nimmt die offenkundigen Schwächen seines Gegners nicht ohne Grund ins Visier. Trotz des Sieges war Dörr nämlich alles andere als zufrieden mit dem Auftritt seines Teams. "Es war ein Pflichtsieg, aber wir haben oft zu nachlässig agiert", sagte der Headcoach. Mit Ausnahme des zweiten Viertels konnte Mannheim das Match überwiegend ausgeglichen gestalten. Schon im Auftaktviertel, das mit 24:21 nur knapp an Gießen ging, ließen die Hausherren viele Chancen liegen. Angeführt von Tyrell Sturdivant (21 Punkte) und Lucas Mayer (19) konnten die Lahnstädter im zweiten Durchgang dann aber davonziehen. "Da lief es bei uns besser", lobt Dörr, dessen Team nach dem Seitenwechsel sogar einen 19-Punkte-Vorsprung herausspielte. Mannheim blieb gerade in der Zone blass. Neben der guten Gießener Verteidigungsleistung waren dafür auch die Rheinland-Pfälzer selbst verantwortlich. Reihenweise ließ das Mosig-Team freie Abschlüsse am Brett liegen. Einen eiskalten Tag erwischte Slawomir Klocek, der nur einen seiner elf Versuche aus der Nahdistanz durch die Gießener Reuse brachte.
Besser machte es Klocek von der Dreierlinie. Mit knapp 40 Przent war die gesamte Mannheimer Quote von dort aus deutlich stabiler - und ein Grund dafür, dass die Gäste noch mal zurück ins Spiel kamen. "Da hat uns einfach der Killerinstinkt gefehlt", bemängelt Dörr. Zudem langte die SG beherzt beim Offensivrebound zu und konnte sich so trotz Gruselquote über viele zweite und dritte Chancen freuen. Immerhin: Näher als auf elf Punkte sollten die Mannheimer nicht herankommen, denen im Angriff schlichtweg die nötige Durchschlagskraft fehlte. So durfte sich Dörr trotz aller Abzüge in der B-Note über den fünften Saisonsieg freuen.
Gießen: Sturdivant (21), Semlitsch, Schneider (2), Mayer (19), Theilig (8), Pavlovic, Kenntemich (9), Gansel, Furlan (7), Henke, Turudic (10). - Mannheim: Klähn (3), Kunte (3), Vaupel (3), Almenäs (1), Scheffels, Klocek (15), Kuhn (18), Wolf (3), Faller (7), Hiob (5), Vaitiekus (5).
Fotos vom Spieltag
Vielen Dank an Harald Friedrich
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