Unter anderem Kapitän David Henke und Tim Schneider konnten am Trip ins Saarland nicht teilnehmen. Lucas Mayer, Falko Theilig und Tyrell Sturdivant mussten jeweils über 35 Minuten auf dem Parkett verbringen. Von der Bank kamen magere drei Punkte. "Am Ende war das zu wenig", erklärt Coach Daniel Dörr, der aber auch die positiven Aspekte im Spiel seines Teams unterstreicht. "Übers gesamte Spiel haben wir eine starke Verteidigung gespielt. Und anfangs haben wir sie auch unterm Korb kontrolliert", so der Übungsleiter. US-Center Sturdivant wurde gleich in den ersten vier Angriffen gezielt mit Anspielen gefüttert, die alle zu Zählern führten. Desto verwunderlicher war es, dass die Pointers dieses Erfolgsrezept in der Folge häufig ungenutzt ließen.

Dennoch war Saarlouis über die ersten drei Viertel keineswegs die überlegene Mannschaft. In einer von der Defensive geprägten Partie übernahmen die Hausherren zwar die Führung, konnten sich bis zur Halbzeit aber nicht absetzen (26:25). Viel lief über Routinier Ricky Easterling, der mit 16 Zählern zu überzeugen wusste und bärenstarke acht Korbvorlagen lieferte.

Er hatte damit genauso viele Assists wie das gesamte Gießener Team zusammen. Das allerdings lag nicht daran, dass das Zusammenspiel der Pointers schlecht gewesen wäre. Im Gegenteil ließen Theilig, Mayer und Co. den Ball ein ums andere Mal geschmeidig laufen, fanden immer wieder den freien Mann aus der Distanz oder am Brett. Allein die Verwertung war mit 18 Prozent aus der Dreipunktedistanz und 32 Prozent aus dem Feld katastrophal. "Wäre auch nur die Hälfte der ganz offenen Abschlüsse reingegangen, hätten wir das Spiel gewonnen", ist sich Dörr sicher. Trotzdem war die Partie vor dem Schlussviertel beim Stand von 40:40 noch völlig ausgeglichen.

Dann schlug die Stunde des Saarlouiser Forwards Filip Kamenov: Der Bulgare ließ drei Dreier und einen Layup in kurzer Zeit durch die Gießener Reuse gleiten. Damit stellte er die Weichen zum Sieg. "Uns hat das Quäntchen Glück gefehlt", fasst Dörr zusammen. Damit müssen die Pointers weiterhin auf den ersten Auswärtssieg warten. Gegen Stuttgart gilt es am kommenden Samstag, zu Hause aber nachzulegen. - Gießen: Sturdivant (15), Semlitsch (2), Mayer (12), Bender, Theilig (8), Kenntemich (8), Gansel, Furlan (1), Turudic (10), Hübener. Saarlouis: Fuchs (7), Heyd (2), Bergmann (8), Easterling (16), Piayda, Almstedt (6), Burgard (4), Kamenov (20).