Zu Beginn der Partie deutete wenig auf einen Gießener Auswärtssieg hin. Zu nachlässig präsentierten sich die Pointers in der Verteidigung, die insbesondere Anish Sharda und Kewan Beebe nicht unter Kontrolle brachten. Die beiden US-Amerikaner scorten beständig für ihre Farben, während Gießen nur bis zum 8:9 den Anschluss halten konnte. Danach mussten die Mittelhessen abreißen lassen und lagen nach zehn Minuten mit 18:26 im Hintertreffen.
»Wir sind katastrophal gestartet an beiden Enden des Feldes. In der Verteidigung haben wir dann etwas umgestellt und kamen besser ins Spiel«, so Dörr über einen taktischen Kniff. Er verordnete seiner Mannschaft eine Mischung aus Manndeckung gegen Sharda und Beebe, während die anderen drei Akteure in einer Zonenverteidigung agierten. Dadurch kam Mainz offensiv etwas aus dem Konzept, während die Gäste sich heranpirschten. Julian Reinwald und Dominik Turudic setzten sich am Brett in Szene und verkürzten den Rückstand auf 31:33, ehe Miller den unmittelbaren Anschluss zum 35:36 herstellte. Bis zur Pause setzten sich die Hausherren jedoch auf 44:39 ab.
Nach dem Seitenwechsel lief für den ASC Sharda noch einmal zu großer Form auf, denn mit zwei Dreiern konnte er zunächst die Führung seines Teams zum 54:48 stabilisieren. Die Pointers blieben geduldig und diszipliniert. Der starke Reinwald verkürzte von der Freiwurflinie auf 50:54, ehe Miller mit einem And1 den 55:56-Anschluss herstellte. Zu einem Führungswechsel sollte es zunächst nicht reichen, dieser gelang dann aber durch zwei Turudic-Freiwürfe zum 67:65 vor dem letzten Viertel. In diesem agierten die Lahnstädter weiterhin geduldig und als Mannschaft. Miller organisierte das Spiel gut,und seine Teamkollegen verteilten die Scoringlast auf mehrere Schultern, sodass Reinwald nach einem Dreipunktspiel auf 77:72 erhöhte. Eine Minute vor dem Ende kamen die Hausherren zwar noch einmal auf 80:82 heran, doch die Dörr-Auswahl behielt die Nerven.
»Das war ein ganz wichtiger Sieg. Wir haben viel daran gearbeitet, weniger Turnover zu machen, und konnten unsere unnötigen Fehler reduzieren. Ebenfalls erfreulich war, dass wir sehr gut als Mannschaft zusammengespielt haben«, bilanzierte Dörr.
Gießen: Gansel (2), Henke, Kenntemich (13), Kosel (2), Kraushaar (5), Mayer (7), Miller (11), Pavlovic (9), Reinwald (17), Schäfer (5), Turudic (14)