Der Aufsteiger legte los wie die Feuerwehr und führte nach einem Sprungwurf von Miller, der zu diesem Zeitpunkt bereits sechs Zähler gesammelt hatte, nach vier Minuten mit 10:0. Diesen Vorsprung konnten die Mittelhessen zunächst halten, ehe die Mannheimer durch einen 6:0-Lauf auf 13:16 verkürzten. Zum Viertelende waren die Gäste beim 18:20 in Schlagdistanz. Im zweiten Viertel entwickelte sich ein offener Schlagabtausch. Gießen hatte leichte Vorteile, doch Mannheim hielt den Anschluss (26:25). Punkte von David Henke und Miller sorgten jedoch wieder dafür, dass das Polster der Mannschaft von Trainer Daniel Dörr beim 38:31 dicker
wurde. Das letzte Gießener Erfolgserlebnis der ersten 20 Minuten gehörte Miller, der den 43:35-Pausenstand besorgte.

Analog zum Start ins Spiel kamen die Gießener auch nach der Pause stark aus den Startblöcken. Miller schraubte mit einem And One sein persönliches Punktekonto auf 25 Zähler und zugleich die Gießener Führung auf 46:35, ehe Chris Kenntemich per Zweier auf 48:35 stellte.
Mannheim konterte jedoch zum 43:48 und ließ sich nicht abschütteln. Insbesondere Alexander Kuhn, der mit 36 Zählern Millers Ausbeute von 33 Zählern noch überbot, war im dritten Durchgang kaum zu halten und besorgte per Fastbreak die erste Führung seiner Farben (54:53). Die Führung wechselte hin und her, ehe Kuhn mit vier Zählern zum Viertelende den höchsten Vorsprung der SG zum 66:59 etablierte. »In dieser Phase waren wir unkonzentriert, hatten Probleme gegen die Zonenverteidigung und haben es zu sehr mit Einzelaktionen versucht«, benannte Trainer Dörr die Gründe für den Rückstand.

Die Dörr-Auswahl ließ sich von diesem Mannheimer Momentum jedoch nicht schocken. Angeführt von Dominik Turudic gelang den Pointers ein 8:0-Lauf zum 67:66. Die Lahnstädter waren nicht gewillt, sich diese Heimzähler entreißen zu lassen. Ein Dreier von Routinier Pavlovic zum 75:71 brachte das Momentum endgültig zurück auf Gießener Seite. Zwar schulterte Kuhn sein Team noch einmal mit einem Dreier zum 73:76-Anschluss, doch die Gießener konnten sich in der Offensive auf Miller und Turudic verlassen, die den Vorsprung in der Endphase aufrechterhielten.

»Das war ein verdammt wichtiger Sieg. Die Jungs haben nach dem Tief im dritten Viertel einmal mehr tolle Moral gezeigt und sich zurückgekämpft. Defensiv haben wir noch ein bisschen Probleme in der Rotation, aber insgesamt bin ich zufrieden«, bilanzierte Dörr.

Gießen: Kosel (10, 5 Assists), Mayer, Schäfer (5), Miller (33), Pavlovic (10, 8 Assists), Kenntemich (5), Reinwald (2), Gansel (4), Rotaru (3), Henke (4), Turudic (16), Klisura