Eine Viertelstunde lang hatten die Saarländer mit strukturierter Spielweise und ihrer ganzen Erfahrung die Partie zwar noch offen gestalten können. So holten die Völklinger um den 38-jährigen Pointguard Gunter Gärtner die 15:10- und die 29:21-Führung Gießens auf und glichen zum 29:29 aus. Aber der VfB nahm eine Auszeit und stellte die Defensive um. Das schmeckte den Baskets überhaupt nicht: Die Pointers gaben nun richtig Gas und spielten die Routiniers in den letzten fünf Minuten der ersten Halbzeit schwindelig. Die »phänomenalen« (OTon Kostic) Aufbauspieler Tim Kraushaar und Viktor Ziring initiierten nun druckvolle Fastbreaks, die einen 19:2-Lauf zum 48:31-Halbzeitstand bedeuteten. Abnehmer waren oftmals Paul Schneider und Sven Schäfer, aber insgesamt trat Gießen als homogenes Team auf, das von jeder Position Gefahr ausstrahlte.
Auch im dritten Viertel konnte der Gast das Tempo hochhalten, sodass er den Vorsprung auf 74:45 nach 30 Minuten hochschraubte und die Partie damit gewonnen hatte. Nach der vorletzten Begegnung des Jahres – einmal muss der VfB in der nächsten Woche noch in Langen ran – halten die Pointers somit den Anschluss an die Tabellenspitze, zumal mit Langen, Koblenz und eben Völklingen gleich drei starke Tabellennachbarn Niederlagen einstecken mussten. »Dass wir Völklingen auf 56 Punkte halten, ist schon geil. Wir haben schnell und präzise gespielt und hatten kaum Ballverluste. Das war schöner Basketball, der uns Spaß gemacht hat«, sagte Kostic.
VfB Gießen Pointers: Schäfer 17, Dörr 16, Pavlovic 13, Henke 9, Kraushaar 8, Kenntemich 6, Schneider 6, Ziring 5, Göttker 4, Mayer 3, Gansel 2
Quelle: Gießener Allgemeine Zeitung | 12.12.2016