Doch auch wenn der Favorit sein großes Potenzial längst nicht abrief, so genügte es dennoch, um der südhessischen Talentschmiede auf Augenhöhe zu begegnen und ein ausgeglichenes Duell abzuliefern. So konnte sich rund 30 Minuten lang keine der beiden Mannschaften um mehr als vier Punkte absetzen. Die Führung wechselte hin und her, wobei die Gastgeber sich eher zu den Punkten quälten. Langen hingegen agierte als Einheit und kompensierte die Unterlegenheit in der individuellen Qualität dadurch, dass es den Ball hervorragend laufen ließ, auch wenn die junge und übermütige Mannschaft gelegentlich mit sinn- und erfolglosen Zauberversuchen den Ball an den VfB verschenkte. Vor allem der letztjährige Pro-B-Spieler der Licher BasketBären, Moritz Overdick, machte auf der Center-Position einen guten Eindruck und schnappte sich gegen seine müde wirkenden Pointers-Gegenspieler Oliver Biallas und Daniel Dörr den einen oder anderen Offensivrebound.
In Zahlen ausgedrückt wurde es eigentlich erst im Schlussviertel interessant: Das erste Viertel hatte nach langem Abtasten 14:16 geendet, und zur Halbzeit führten die Lahnstädter minimal mit 40:39. Und auch in der 29. Minute war beim 59:60 aus Gießener Sicht alles offen. Dann jedoch spielte sich Langen in den Flow und traf mit hoher Quote. Dem VfB seinerseits schien hingegen die Luft und auch ein wenig die Lust auszugehen. Ein kleiner Lauf der Gäste sorgte in den ersten Sekunden des Schlussviertels für den 59:66-Rückstand der Mittelhessen. Diese verkrampften nun immer mehr und ließen im letzten Abschnitt neben vielen Fehlwürfen aus dem Feld auch knapp die Hälfte ihrer Freiwürfe liegen; gerade einmal 56 Prozent gingen durchs Netz. Die Aufholjagd misslang somit.
»Das war ein schlechter Start, aber das Leben geht weiter«, zeigte sich Kostic dennoch gefasst mit dem Wissen, dass das erste Saisonspiel oftmals noch wenig Aussagekraft hat,und dass noch zahlreiche Partien kommen, in denen es der VfB besser machen kann. –
Giessen Pointers: Biallas (12), Dörr (13), Gansel (7), Hoxhallari, Kenntemich, Kragulj (2), Kraushaar (11), Mayer (6), Pavlovic (5), Schneider (8),Volkert (11), Ziring.
Gießener Allgemeine Zeitung vom 19.09.2016
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