»Ich habe schon beim Aufwärmen gesehen, dass das gelingen würde. Meine Spieler waren noch konzentrierter als sonst, und man hat ihnen angemerkt, dass sie unbedingt gewinnen wollen«, erklärte Pointers-Trainer Dejan Kostic. Dieser hatte entsprechend einen ungewöhnlich ruhigen Tag erlebt, an dem er kaum eingreifen musste. Steht der Coach sonst oftmals angespannt als sechster Mann mit im Feld, so saß Kostic das ganze Spiel über seelenruhig auf der Bank und musste keine einzige Auszeit nehmen. Denn sein Team war nicht einfach nur besser als sein Gast, sondern zeigte sich insgesamt nahezu fehlerfrei. »Wir waren eins«, lobte Kostic die Teamorientiertheit seiner Spieler, die stets ein Auge für den Mitspieler hatten.
Die »Luchse« aus Rheinland-Pfalz mussten entsprechend früh abreißen lassen. Dank Dreiertreffern konnten sie nur bis zum 14:16 den Anschluss halten, aber danach klaffte mindestens eine Liga Unterschied zwischen beiden Mannschaften. Im Aufbau ließen Tim Kraushaar und Mario Kragulj den Bad Kreuznacher Guards keine Chance, unter den Brettern waren Malte Herwig, Felix Rotaru und David Henke zu mächtig, von außen schossen Zeljko Pavlovic, Chris Kenntemich und Sven Schäfer immer wieder ein, und der athletische Jeremy Burright war einfach überall zu finden. Vor allem die Mismatch-Taktik, die großen Burright oder Rotaru zwischendurch Pointguard spielen zu lassen, überforderte den VfL endgültig.
Somit beendete der VfB die erste Halbzeit noch mit einer alles sagenden 54:31-Führung. Danach bedeuteten ein Pavlovic-Dreier zum 72:42 (25.) die erste 30-Punkte-Führung und ein Korbleger von Kapitän Henke zum 86:46 (31.) erstmals einen 40-Zähler Vorsprung. Und es waren nur gut 34 Minuten gespielt, als Rotaru trotz der hohen Führung alles riskierte, sich waghalsig in den Einwurf der Gäste stürzte und im Liegen einen Assist auf Kenntemich spielte. Freistehend machte dieser dann die »Hundert« zum 101:56 voll.
»Wie wir in das Spiel gestartet sind, war toll. Und wie wir das Spiel beendet haben, war auch toll«, schmunzelte Kostic über den nie gefährdeten Sieg. Mit diesem zeigten sich die Lahnstädter bestens von der Derby-Niederlage in Lich erholt und unterstrichen, dass der Weg zum Titel nur über sie führen wird.
Gießen Pointers: Kraushaar (16), Schäfer (11), Kragulj (7), Pavlovic (22), Kenntemich (10), Burright (16), Henke (6), Rotaru (5), Herwig (21).