Zuvor hatte Gießen allerdings seine Mühe mit den offensiv ausgelegten Gästen gehabt. Denn nach Jeremy Burright verletzte sich nun auch noch Tobias Gansel im Training und fiel aus. Da außerdem bekannt war, dass Kenntemich erst in der zweiten Spielhälfte hinzustoßen könnte, reaktivierte Kostic seinen ehemaligen Kapitän Felix Rotaru als Unterstützung. »Bei der Run-and-Gun- Spielweise von Gelnhausen sind viele Fouls zu befürchten. Deshalb wollten wir nicht nur zu siebt spielen«, erläutert der Coach. In der Tat begann die Begegnung auch intensiv. Die Gastgeber um den offensiv starken Zeljko Pavlovic legten stets einen kleinen Vorsprung vor, den Gelnhausen immer wieder erfolgreich abarbeitete. Mit einem Plus von drei Zählern startete der VfB ins zweite Viertel. Hier wurde die Partie zerfahrener. Es gelang Gießen nicht, Druck aufzubauen, und in der langsamen Partie fehlte es an Konzentration. Vor allem bei den Fastbreaks kamen die Pointers nicht in Schwung. Immerhin konnte der Hausherr die Entfaltung der gefürchteten BC-Offensive eindämmen, sodass Gießen mit einem 37:28 in die zweite Hälfte starten konnte. Und dort kam der Auftritt Kenntemichs. Er wurde nach seiner Ankunft eingewechselt und versenkte einen Dreier nach dem anderen. Damit wuchs der Vorsprung des VfB rasch in den zweistelligen Bereich empor, und die Vorentscheidung war da. Mit Kenntemich kam auch die Konzentration zurück: Die Gastgeber spielten in der zweiten Halbzeit deutlich schneller und aggressiver als in der ersten, zudem verteidigten sie stabiler. Die hohe Führung verwaltete Gießen schließlich sicher. »Mit der taktischen Ausrichtung in der Defensive der ersten Halbzeit bin ich ein bisschen unzufrieden. Aber in der zweiten Halbzeit haben wir alles gut umgesetzt. Insgesamt bin ich zufrieden«, so Kostic.
Pointers: Kraushaar (5), Schäfer (6), Kragulj (8), Pavlovic (19), Kenntemich (12), Schneider (15), Henke (8), Rotaru (8), Herwig (8).