»Das war eine unnötige und ärgerliche Niederlage. Ein Sieg wäre aber auch unverdient gewesen. Wir waren uns wohl zu sicher, dass wir das Spiel dominieren werden«, erklärte Pointers-Coach Dejan Kostic nach dem ersten Erhalt des gelben Bogens.

Mit ein wenig zu viel Selbstbewusstsein in den Köpfen nach dem tollen Start ließ der VfB nun in Rheinland-Pfalz die nötige Konzentration gegen den vermeintlichen Außenseiter vermissen. Die »brutal vielen Ballverluste« (O-Ton Kostic) machten den Gießenern das Leben schwer und spielten dem VfL um Topspieler Stephan Beck in die Karten. Auch, dass die Pointers nur neun Spieler zur Verfügung hatten, darunter Jordan Bendarouach aus der zweiten Mannschaft als Verstärkung, brach den VfB-Spielfluss – immerhin spielten für Gießen erstmals in der Saison weder Zeljko Pavlovic noch »Aushilfe« Felix Rotaru. Aber trotz des verkorksten Zusammenspiels besaßen die Pointers dennoch genügend Qualität, um die Gastgeber auch nicht davonziehen zu lassen. So endete das erste Viertel mit 18:21 aus VfB-Sicht, der sich zur Halbzeitpause sogar eine kleine 39:38-Führung erarbeitete. Und als Gießen in der Anfangsphase des dritten Viertels auf fünf Punkte enteilte, schien alles seinen erwarteten Weg zu gehen. Doch auf einmal wendete sich das Blatt. Bad Kreuznach blühte auf und spielte sich in einen Rausch. Dank elf Dreiertreffern, die immerhin 33 der 76 VfL-Punkte ausmachten, zogen die Gastgeber an Gießen vorbei. Dieses wurde auf der anderen Seite immer nervöser und traf weniger als 50 Prozent seiner Freiwürfe. Letzten Endes fehlte den Pointers die nötige Energie, um das Spiel noch einmal zu wenden.

»Heute war der Wurm drin. Wir müssen lernen, auch ohne Felix auszukommen. Die Mannschaft muss sich noch finden, muss noch einen Lernprozess durchgehen«, so Kostic.

Gießen Pointers: Kraushaar (6), Schäfer (2), Bendarouach (2), Kragulj (19/1), Kenntemich (7), Burright (13/1), Gansel (7/ 1), Henke (5), Herwig (10).

Quelle: Gießener Allgemeine Zeitung vom 19.10.2015