3. Spieltag - Spielbericht

Vor allem das 22:62-Reboundverhältnis (!) brach den normalerweise das Brettspiel dominierenden Gastgebern das Genick. Bei den athletisch überlegenen Bodenseestädtern schafften mit Henrik Schinke, Eduard Foth, Christopher Gore und Hannes Osterwalder gleich vier Spieler ein Double-Double (!), die zudem in der Summe auch 73 der Konstanzer Punkte erzielten. Und wie kann es überhaupt kommen, dass ein Team satte 62 Rebounds fischt? Indem der Gegner einfach nichts trifft. So spielte Gießen zwar oftmals schöne Spielzüge durch, versemmelte aber den Abschluss, aber es waren auch viele wilde Würfe, die die Hausherren nahmen und nicht in der Reuse unterbrachten. So traf der VfB von 24 Dreier-Versuchen gerade einmal drei (12,5 Prozent), und auch im Zweierbereich war die Quote mit 17 aus 36 mau.

Aber trotz der niederschmetternden Statistiken war Gießen nicht so chancenlos, wie dies zunächst klingen mag. Ein Dreier von Henry Volkert eröffnete die Partie, und bis zum 11:8 (4.) hatten die Pointers die Nase vorn. Aber dann startete Konstanz in Person von Osterwalder durch, der bis zum Viertelende bereits starke 13 Punkte erzielt und sein Team damit mit 26:21 in Front gebracht haben sollte. Die Anfangsphase des zweiten Viertels war zunächst von Fehlwürfen und Ballverlusten geprägt, und erst nach einer sechsminütigen Flaute konnte Gießen erstmals wieder punkten; der stark spielende Kapitän Felix Rotaru (insgesamt 26 Punkte und neun Rebounds) verkürzte auf 23:32. Zur Halbzeitpause blieb der Rückstand nun konstant (31:41 aus Gießener Sicht).

Durch ein umstrittenes technisches Foul gegen Aufbauspieler Alex Göttker erlebte der VfB nun einen Fehlstart in die zweite Halbzeit, denn der Konstanzer Marko Radulovic machte nun innerhalb weniger Sekunden fünf Punkte zur 46:31-Gästeführung. Gießen, bei dem Zeljko Pavlovic sein Comeback gab, zeigte nun aber Kampfgeist und antwortete mit Kombinationsspiel. Der Lohn war der Anschluss durch das 52:57 nach 28 Spielminuten. Aber nun gaben die mit einer Sechser-Rotation agierenden Gäste noch einmal richtig Gas, und ein 16:2- Lauf von Konstanz auf 73:54 (34.) entschied das Spiel. »Das Fehlen von Oliver Biallas und Sebastian Rotaru hat sich bemerkbar gemacht – mit 22:62-Rebounds kannst du kein Spiel gewinnen. Wir waren athletisch zu schwach, haben ihnen viele zweite Chancen gegeben und sie oftmals mit einer einfache Täuschung penetrieren lassen«, resümierte Gießens Sportlicher Leiter Günter Sikorski.

VfB Gießen Pointers: Volkert (14/ 3), Kraushaar, Göttker (1), Pavlovic (10), Boyd (5/1), Schäfer (10), Henke (2), Felix Rotaru (26), Rumpf.