In der 2. Regionalliga Südwest-Nord haben die Lahnstädter eine überzeugende Runde abgeliefert und sind in der Abschlusstabelle mit lediglich vier Niederlagen auf Rang zwei eingelaufen. Eigentlich qualifiziert der zweite Platz nicht für den direkten Aufstieg in die 1. Regionalliga, doch der Umstand, dass ausgerechnet die Reserve aus Koblenz den Meistertitel feiern durfte, wird den Pointers mit hoher Wahrscheinlichkeit in die Karten Spielen.

Schließlich ist die erste Koblenzer Garde in der 1. Regionalliga beheimatet, die Rheinland-Pfälzer also in dieser auch vom VfB 1900 umgarnten Staffel bereits vertreten. Zwar ist es rechnerisch nicht unmöglich, dass die "Erste" noch den Aufstieg in die ProB meistert - wirklich realistisch erscheint das aktuell aber nicht mehr. Daher konstatierte wohl auch der Koblenzer Sportdirektor Thomas Klein kürzlich auf der Vereinshomepage: "Zwar können die Jungs aufgrund des Verbleibs der ersten Mannschaft in der Regio1 nicht aufsteigen und spielen auch kommende Saison wieder Regio2, jedoch zeigt sich, dass die Liga genau die richtige Liga ist, um junge Talente gezielt zu fördern." Worte, die man bei den Pointers freilich gerne hören dürfte, würde man bei diesem Szenario doch noch den Sprung in die nächste Etage meistern. Doch wie heißt es so schön: Immer mit de' Ruh'!

"Es muss nun erst einmal der nächste Monat abgewartet werden. Wenn die Runde in der 1. Regionalliga sowie in der ProB abgeschlossen ist, dann muss man sehen, wer auf- und absteigt. Insgesamt sieht es aber sehr gut aus", so Kostic. All zu früh freuen möchten sich die Mittelhessen also nicht. "Wir warten ab, ich würde es erst einmal nicht zu groß herumposaunen, die Koblenzer Erste spielt ja noch - und ich bin da vorsichtig. Wir haben den zweiten Platz, wir müssen abwarten", sagt auch Pointers-Geschäftsführer Günter Sikorski, der freilich schon heute, unabhängig dieser letzten noch nicht ganz in Stein gemeißelten Frage, auf ein positives Jahr zurückblicken kann: "Mit dem zweiten Platz sind wir nicht unzufrieden. Wir hatten das Ziel, an der Spitze mitzuspielen - und das ist uns auch gelungen", lobt Sikorski die Regionalliga-Auswahl. Diese, blickt der VfB-Funktionär zurück, habe trotz Verletzungspechs insgesamt zu überzeugen gewusst.

Vor allem im Spielaufbau schlugen sich die Lahnstädter über weite Phasen der zurückliegenden Saison immer wieder mit personellen Sorgen herum, sodass die Verpflichtung von Vuk Lazic (12,5 PpS), der sich prompt ins Gefüge einordnete und letztendlich zum zweitstärksten Scorer hinter Chris Miller (19,5 PpS) avancierte, im Januar nur wenig verwunderte. "Als es noch einmal eng wurde, ist Lazic als typischer Einer zu uns gestoßen - und der hat es sehr gut gemacht", berichtet Sikorski, der sich ansonsten in erster Linie darüber freut, dass das Team 2017/18 vor allem von zahlreichen jungen Akteuren getragen wurde. Selbstverständlich in steter Begleitung von erfahrenen Kräften wie etwa Felix Rotaru, Zeljko Pavlovic oder Oliver Biallas.

Freude bereitete dem Geschäftsführer aber auch das Auftreten und Abschneiden des "Unterbauses". "Die Bilanz der zweiten Mannschaft ist schon sehr erfreulich", betont Sikorski und findet hierbei vor allem für deren Trainer Daniel Dörr anerkennende Worte. Auch der Gelobte selbst zieht ein positives Fazit, was bei gerade einmal zwei Niederlagen aus 18 Partien mehr als verständlich ist. "Das hat mir auf jeden Fall riesig Spaß gemacht, diese Mannschaft zu trainieren", erläutert Dörr, der zunächst zu Beginn seines zweiten Jahres als VfB-Coach einen beachtliche personellen Cut zu bewältigen hatte.

Zum Rundenstart galt es, zahlreiche neue Gesichter zu integrieren, lediglich zwei Spieler aus dem Vorjahr waren noch im Aufgebot. "Dass wir dennoch das Potenzial für die ersten vier, fünf Plätze hatten, wusste ich. Die Herausforderung war es, so schnell wie möglich eine Mannschaft zu formen. Und das Gute war, wie diese Mannschaft von Woche zu Woche besser wurde", freut sich der erfolgreiche Reserve-Coach, den es zudem stolz macht, dass sich vor allem junge Korbjäger wie etwa Niklas Kümmel, Lukas Wöll oder Jan Lohwasser "in dieser Spielzeit hervorragend entwickelt haben". Aber eigentlich ist Dörr, der auch im kommenden Herbst in der Oberliga wieder an der Seitenlinie stehen wird, natürlich "mit allen sehr zufrieden. Ich möchte da niemanden hervorheben".

Drei Mannschaften - und potenziell drei Aufstiege. Viel mehr sportlicher Erfolg ist im Grunde kaum vorstellbar. Dessen ist sich auch Dörr bewusst: "Besser geht es nicht. Die Stimmung ist gut im Verein - was will man mehr." Und Kostic verweist neben der hervorragenden sportlichen Bilanz, die man in Kürze mit dem offiziellen Aufstieg der Regionalliga-Mannschaft veredeln möchte, auch noch auf einen weiteren Gewinn im zurückliegenden Jahr: "Wir haben bereits eine sehr gute Vorbereitung für die kommende Saison getroffen. Wir haben es geschafft, unsere Spieler zu entwickeln. Das ist der Punkt, auf den ich persönlich sehr stolz bin."