Kommen/Gehen

Der Kern der Mannschaft ist erhalten geblieben. Mit Center Malte Herwig, der ein Auslandssemester absolviert, und Forward Jeremy Burright, der Deutschland verlassen hat, verloren die Pointers lediglich zwei – wenn auch wertvolle – Spieler. Dafür ist der Kader so groß wie lange nicht mehr. Denn während sonst alle anderen Akteure erhalten blieben, kehrten zudem auch noch einige ehemalige Spieler zum VfB zurück. Nach nur einem Jahr Abstinenz gehören mit Oliver Biallas (TSV Langgöns), Alex Göttker (Auslandsjahr) und Henry Volkert (EVL Baskets Limburg) gleich drei frühere Stammspieler wieder zum Kader, zudem wird auch Alt-Kapitän Felix Rotaru wieder bei Bedarf als Aushilfe zurVerfügung stehen. Außerdem gibt es mit Daniel Dörr einen echten Kracher als Zugang, der die letzten fünf Jahre für die Licher BasketBären als Center in der Pro B spielte. Außer diesen bekannten erfahrenen Hasen gibt es auch junge talentierte Neuzugänge: Die Jugendspieler Lucas Mayer und Kevin Hoxhallari (eigene Jugend), die in der abgelaufenen Saison deutscher Pokal-Vizemeister wurde, sowie Victor Ziring schließen sich dem Team an.

Stärken/Schwächen

Antwort auf beides: Die enorme Tiefe des Kaders. Gleich 16 Spieler umfasst der Kader – und zwar keinerlei Wasserträger, sondern ausnahmslos Sportler, die Verantwortung übernehmen und viel spielen können. Das verleiht dem VfB eine große Flexibilität und ein beruhigendes Polster, falls es zu Verletzungen kommen sollte. So ist beispielsweise allein die Center-Position mit Kapitän David Henke, Rückkehrer Oliver Biallas, Neuzugang Daniel Dörr und Altmeister Felix Rotaru gleich vierfach stark besetzt. Auch im Aufbau hat Trainer Dejan Kostic mit Tim Kraushaar, Mario Kragulj, Rückkehrer Alex Göttker, den Jungspielern Lucas Mayer und Victor Ziring sowie den ebenfalls als Pointguard agieren könnenden Zeljko Pavlovic und Henry Volkert quasi die Qual derWahl. »Ich bin froh, dass wir so viele Leute haben«, schätzt der Coach die Teamzusammenstellung, die natürlich auch für eine hohe Trainingsqualität sorgt. Diese birgt viele Vorteile, aber auch ein Luxusproblem: »Wir müssen sehen, wie die Spieler damit umgehen, dass immer nur zwölf auf dem Bogen stehen können, von denen dann vielleicht nur zehn viel Spielzeit bekommen. Jeder will spielen, und das wird schwierig.« Das kann aber auch ein Ansporn sein: »Die Spieler wissen, dass ich keine Spielminuten verschenke, die muss man sich erarbeiten. Wenn jemand im Training arbeitet, soll er auch die Chance bekommen, das im Spiel umzusetzen.« So will Kostic auch die Jungspieler weiter fördern: Denn mit Kraushaar, Schneider, Kenntemich, Hoxhallari, Mayer und Ziring hat er gleich sechs Spieler, die maximal 19 Jahre alt sind – und die mächtig frischen Wind ins Team bringen. Auf der Gegenseite stehen mit Biallas, Dörr, Pavlovic und Rotaru aber auch gleich mehrere teils deutlich über 30 Jahre alte Spieler, die mit ihrer Erfahrung für eine ausgewogene Mischung sorgen, und die die Leitfiguren für die Jugendlichen sein werden.

Trainer/Umfeld

Die Atmosphäre ist eingespielt und familiär. Coach Kostic geht bereits in seine elfte Saison beim VfB, und die Geschicke im Sportmanagement leitet ebenfalls seit einer Ewigkeit Günter Sikorski. Außer dem ebenfalls bewährten Mannschaftsbetreuer Patrick Mouchard gibt es sogar noch einen neuen Mann an der Seitenlinie: Tobias Bender, der letzte Saison die U18 desVfB zur deutschenVizemeisterschaft führte, verstärkt die Truppe als Co-Trainer.

Konkurrenz

»Kronberg ist enorm stark, die haben sich mit vielen Neuzugängen bestückt und haben einen Trainer, der die Stärken der Spieler umsetzen lassen kann. Auch Koblenz und Völklingen werden sicherlich eine große Rolle spielen«, nennt Kostic die drei vermutlich größten Rivalen der Mittelhessen im Kampf um die vorderen Plätze. Die gilt es zu besiegen, denn nur der Meister steigt in die 1. Regionalliga auf.

Fazit/Prognose

Bereits im letzten Jahr prägte der VfB die Liga und wurde erst in der Schlussphase der Saison vom starken TV Lich II noch abgefangen. Jetzt ist das Team noch stärker: Der Kader ist tiefer und von hoher Qualität, und die Mischung aus vielen Routiniers sowie noch mehr jungen Wilden stimmt ebenso wie das Klima im Team.Wenn es nicht mit dem Teufel zugeht, werden die Pointers als Topkandidat um die Meisterschaft mitspielen. »Die Parole ist, den ersten Platz anzugreifen.Wenn jeder alles gibt, werden wir unsere Ziele automatisch erreichen«, tippt auch Kostic.

Die Gießen Pointers vor dem Start in die 2. Basketball-Regionalliga (v. l.): Patrick Mouchard (Teammanager), Tobias Bender (Co-Trainer), Viktor Ziring, Henry Volkert, Mario Kragulj, Tobias Gansel, Lucas Mayer, Daniel Dörr, Kevin Hoxhallari, Paul Schneider, Tim Kraushaar, Zeljko Pavlovic, Christoph Kenntemich, Dejan Kostic (Trainer). Es fehlen David Henke, Sven Schäfer, Felix Rotaru, Alex Göttker und Oliver Biallas. (Foto: privat)