"Malte ist ein positiver und lustiger Kerl, der stets für eine gute Atmosphäre sorgt. Er kann die Leute um sich herum sehr gut motivieren. Seine körperliche Verfassung und seine Einstellung zum Training sind vorbildlich", schwärmt VfB-Coach Dejan Kostic von seinem Center, den er zugleich als "Musterprofi" bezeichnet. So gebe er der Mannschaft viel Stabilität und beherrsche seine Position unterm Korb.
Der Grund für die Veränderung des 2,02-Meter-Riesen war aber weniger von sportlicher, sondern von beruflicher bzw. persönlicher Natur geprägt. "Ich habe vergangenes Jahr ein Geographie-Studium angefangen, und das wurde mir parallel zur Pro B einfach zu viel. Da blieb dann auch der Spaß auf der Strecke, deshalb habe ich mich nach einer Alternative umgesehen", sagt Herwig. Gleichzeitig bleibe ihm nun das ständige Pendeln zwischen Gießen und Lich erspart. Das war neben guten Gesprächen letztlich auch das ausschlaggebende Argument, sich dem VfB 1900 anzuschließen, anstatt von der Licher ersten in die zweite Mannschaft zu wechseln, sprich zum direkten Ligakonkurrenten der Pointers. "Meine Entscheidung hatte nichts Persönliches, denn ich verstehe mich sehr gut mit Trainer Christian Knaus und komme auch mit den Spielern dort gut klar", betont der 23-Jährige.
Mit dem Basketball begann Herwig in seiner damaligen Heimatstadt Kassel. Geboren wurde er allerdings in Köln, worauf er heute noch sehr viel Wert legt und sich daher gerne als "Kölscher Jung" bezeichnet. Doch auch nach Nordhessen pflegt er weiterhin gute Verbindungen und freut sich deshalb besonders auf das Duell gegen die Kassler ACT am 29. November. Zu diesem Verein kam er in der fünften Klasse eher zufällig über einen Schulfreund und entwickelte schnell eine Leidenschaft für den Basketball. Seine sportlich erfolgreichste Zeit hatte Herwig aber in Göttingen, wo er einen Profivertrag unterschrieb, in der ersten Liga zum Einsatz kam und ebenfalls international Erfahrung sammelte. Doch auch sein darauffolgender Aufenthalt in Würzburg ist ihm in Erinnerung geblieben.
Obwohl er heute ein paar Klassen tiefer auf Korbjagd geht, hat die Zielstrebigkeit des Studenten kaum nachgelassen. Dementsprechend gibt es für ihn mit den Pointers auch nur eine klare Marschroute. "Ich möchte aufsteigen und Meister werden. Das ist 100 Prozent das Ziel, was anderes kommt da nicht in Frage", gibt sich der gebürtige Kölner selbstbewusst. Er sei von der Stärke seiner Mannschaft überzeugt, die sich aus einer guten Mischung aus sehr jungen und etwas erfahreneren Spielern zusammensetze. Selbst die bislang einzige Niederlage in Bad Kreuznach habe bei ihm keine Zweifel ausgelöst. "Wir waren nach der Niederlage zwar sehr frustriert, haben dann aber mit drei Siegen eine hervorragende Antwort gegeben", sagt der VfB-Akteur. Darüber hinaus begeisterte ihn die hervorragende Atmosphäre im Team. "Wir verstehen uns auch außerhalb des Platzes gut. Das ist mir sehr wichtig, denn ich möchte nicht bei irgendeiner Gurkentruppe spielen, die sich nur gegenseitig ankotzt", sagt Herwig. Zudem ist er mit der Arbeit von Trainer Kostic zufrieden, der stets die nötige Struktur hereinbringe.