Trotz der haarscharf verpassten Meisterschaft überwogen bei Gießens Headcoach Dejan Kostic vor allem die positiven Emotionen: »Es war eigentlich zu erwarten, dass Karlsruhe gewinnt - solch einen Matchball hätte ich auch nicht mehr aus der Hand gegeben. Aber der Stolz, der bei uns herrscht, und die Begeisterung, die wir in die Region abgeben konnten, das ist einfach sensationell.« Weiter philosophierte der Cheftrainer: »Glück ist, wenn du Menschen glücklich machst, die dich begleiten. Dieser Erfolg der Pointers lässt für die Zukunft des Basketballs in der Region echt hoffen. Es gab immer mal Leute, die gesagt haben, der Basketball in Gießen habe keine Zukunft mehr. Aber wir begeistern die Menschen, nicht nur wir, auch zum Beispiel die Gießen 46ers - daher hat der Basketball hier auch Zukunft.«
Von der von Kostic angesprochenen Begeisterung in der Region konnte man sich am Sonnabend auch in der rappel- und stimmungsvollen Brüder-Grimm-Sporthalle in Kleinlinden einen Eindruck machen. »Das war eine tolle Atmosphäre: »Es waren viele Leute da, auch von den 46ers oder von unseren Sponsoren, die die Begeisterung erlebt haben.« Freilich auch nach dem Abpfiff der Partie - dem eine große Abschlussparty mit allen Anwesenden folgte - und dem Ende einer sportlich beeindruckenden Spielzeit, in der ein komplett neu zusammengestelltes Lahnstädter Team nur ganz knapp am Aufstiegscoup vorbeigeschrammt ist. »Wir haben uns würdig verabschiedet, leider nur als Vizemeister. Aber das hätte vor der Saison sicher auch niemand geglaubt - außer wir«, bemerkte Kostic.
Zum Sportlichen: Gegen den Absteiger aus Hanau ließen die Hausherren von Beginn an nichts anbrennen und entschieden alle vier Durchgänge zu eigenen Gunsten. Nach den ersten beiden Vierteln (27:20, 25:16) lagen die Pointers zur Halbzeitpause bereits mit 52:36 (20.) in Front. Auch der dritte (26:19) und vierte Abschnitt (28:14) ging auf das Konto der Gießener.
Einen Sahnetag zum Rundenausklang erwischte Pointers-Forward Josiah De LaCerda, der nicht nur auf 28 Punkte, 16 Rebounds und acht Assists kam, sondern auch mit einer überragenden Inside-Trefferquote von 76,9 Prozent (10/13) brillierte. Auch eine gewonnene Rebound- (54:41) sowie Assist-Statistik (35:7) gegenüber der TG sprachen aus heimischer Sicht deutliche Worte. Dejan Kostic versprach nach dem Spiel: »Wir werden nächstes Jahr wiederkommen und werden wieder alles dafür zu, den gleichen Anspruch an uns zu stellen wie in dieser Saison.« - Pointers: Lazic (21/3), Chromik (9/2), Rostek, Nadjfeji, Weiler (12), Murken (2), Oliva Campabadal (4), Mehmed (8/1), Allen (22), De LaCerda (28/2).