Obwohl die Pointers personell arg dezimiert waren und nur in einer Siebener-Rotation agierten, bezwangen sie den bis dato punktgleichen Tabellenzweiten TV Langen mit 87:83 (45:44).
Dadurch erhöhte die Kostic-Truppe den Druck auf den Ligaprimus Wizards Karlsruhe, der zwar noch einen Zwei-Punkte-Vorsprung genießt - sich aber in den zwei noch verbleibenden Partien keinen Patzer mehr leisten darf, da die Gießen Pointers im direkten Vergleich zu den Baden-Württembergern besser sind.
Kostic kam nach der ereignisreichen Partie aus dem Schwärmen nicht heraus: »Wir haben allen Widrigkeiten getrotzt und das Spiel mit Bravour gemeistert.« Und wahrlich: Im Topspiel ließen die Pointers von Beginn an keinen Zweifel aufkommen, wer Herr im Hause ist. Sie spielten ihren begeisternden schnellen Basketball und »überrannten« die Langener förmlich. Nach fünf Minuten führten die Gießener bereits mit 20:9. Bis zum Ende des ersten Quarters erhöhten die stark auftrumpfenden Pointers noch auf 31:22.
Es lief alles nach Plan für die Mannschaft von Kostic, die fokussiert war. Mit zunehmender Spielzeit ließ aber die Kraft im zweiten Viertel ein wenig nach, die kurze Rotation machte sich bemerkbar. Die Gäste aus Südhessen kamen auf. Zwar lagen die Gießener zur Halbzeit noch in Front, aber der Abstand betrug beim 45:44 nur ein »Pünktchen«.
In der Pause richtete Kostic aufmunternde Worte an sein Team und pushte es nach vorne. Schnell korrigierten die Pointers das Ergebnis. Beim 58:51 in der 25. Minute hatten sie sich schon wieder ein kleines Polster verschafft. In der Offensive war es immer wieder Josiah Zion Delacerda, der punktete. Letztlich kam er auf 30 Zähler und fischte sich nebenbei noch elf Rebounds, sodass er erneut ein Double-Double auflegte. Doch auch in der Defensive waren die Pointers hellwach: Ganze elf Punkte gestatteten sie den Langener »Giraffen« in den dritten zehn Minuten, sodass das Viertel mit 24:11 für die Pointers endete.
Mit dem beruhigenden 69:54 ging es in den finalen Durchgang. Druck kam für die Gießener in den letzten zehn Minuten nicht mehr auf, obwohl sich die Gäste heranpirschten. »Wir haben das gut verwaltet«, blickte Kostic auf diese Sequenz zurück. Zwar holten sich die Giraffen das vierte Quarter mit 28:18, was aber nicht ausreichte.
Der überglückliche Kostic sparte am Ende der Begegnung nicht mit Komplimenten an sein Team. Das habe immer an sich geglaubt. Und der Trainerfuchs ist sich sicher, dass seine Mannschaft am Ende der Saison dort steht, wo jetzt noch die Karlsruher platziert sind. Er habe die Meisterschaft im September als Ziel vorgegeben - und daran habe sich nichts geändert. Die Pointers müssen am nächsten Samstag nach Haiterbach.
Gießen Pointers: Lazic (16), Linnenbaum, Rostek (5), Weiler, Oliva Campabadal (11), Mehmed (12), Allen (13), Delacerda (30).