12. Spieltag - Spielbericht

Dabei verpennte Gießen den Start gründlich, denn nach fünf Minuten hieß es zunächst noch 13:2 für die westhessischen Hausherren. Es folgte ein kurzer Pointers- Zwischenspurt auf 12:13, aber zumViertelende war Limburg wieder mit 21:12 in Front. Nach 13 Minuten lautete der Zwischenstand sogar 27:16, was daran lag, dass der VfB sich in der Defensive schwach präsentierte und sich in Einzelaktionen verstrickte, anstatt das Zusammenspiel zu pflegen. »Das war Streetbasketball«, resümierte Gießens Trainer Dejan Kostic die misslungene Anfangsphase.

Aber dann legte der VfB den Schalter um. Mit einer bravourösen Verteidigungsleistung nahmen die Pointers ihrem Gastgeber nun jegliches Feuer aus den Angriffsversuchen. Gegen die beste Reboundmannschaft der Liga um den 2,10 Meter großen Litauer Mantas Bernatavicus entschied der Gast sogar das Verhältnis der gefangenen Abpraller für sich, auch wenn man fairerweise anmerken muss, dass Limburg mit dem Anglokanadier Kris Douse auf den besten Punktesammler (28,1) und Rebounder (12,3) der Liga verzichten musste. Ohne den zwei Meter großen Flügelspieler mussten die Baskets den Schwerpunkt auf ihre beiden Top-Guards, den ehemaligen tschechischen Nationalspieler Jan Koranda und Trainersohn Justin Stallbohm legen, die gemeinsam 30 der 55 Limburger Punkte erzielten. Aber dieses Duo konnte Gießen nicht von der Aufholjagd abhalten. Alex Göttker lieferte auf der Pointers-Aufbauposition ein großartiges Spiel ab, in dem er lenkte und zudem neun Rebounds schnappte. Sebastian Rotaru war in der Defense eine Bank, der vier Offensivfouls zog und dafür sorgte, dass Bernatavicius frühzeitig mit dem fünften Pfiff auf der Bank platznehmen musste. Zudem erwischte zwar Elijah Allen einen Pechtag, aber dafür trafen Zeljko Pavlovic und Max Pfannmüller sicher, während Kapitän Felix Rotaru abermals der souveräne Antreiber war. Die Summe dieser Teile war eine starke Mannschaftsleistung, in der jeder ein Auge für den Mitspieler hatte und sich die Spieler untereinander hochpushten. Zur Halbzeitpause war Gießen mit 27:33 nur noch moderat hinten, ebenso beim 42:47 nach 28 Minuten. Aber dann donnerten die Pointers über ihren Gastgeber hinweg und entschieden die letzten zwölf Minuten mit 29:8 für sich: Nach Pavlovic mit zwei Freiwürfen den 47:47-Ausgleich zum Ende des dritten Viertels erzielt hatte, traf er direkt nachWiederbeginn auch zur ersten Gießener Führung. Und nach 34 Minuten bedeutete ein Dreier des Topscorers das vorentscheidende 57:48.

»Ich bin mit dem größten Teil des Spiels sehr zufrieden. Dass wir der Offensiv-Macht Limburg nur 55 Punkte zulassen, spricht für unsere Defensivleistung«

freute sich Kostic über das Muskelspiel seines Teams.

VfB Giessen Pointers: Zimmer (2), Göttker (6), Pavlovic (20/2), Pfannmüller (8/1), S. Rotaru, Biallas (10), Henke (2), F. Rotaru (16), Allen (7).