»Wir müssen Stuttgart zunächst einmal gratulieren, ein absolut verdienter Sieg. Die haben den Sieg einfach mehr gewollt. Wir hatten dennoch massig Möglichkeiten, das Spiel selbst zu gewinnen«, bilanzierte Pointers-Headcoach Dejan Kostic, dessen Farben im Klassement vorerst auf Rang vier abgefallen sind.

Das erste Quarter (22:13) gehörte den Hausherren, bei denen einmal mehr Pointguard Vaseleios Lampropoulos für Furore sorgte: Zwei Spieltage nach seiner 43-Punkte-Gala gegen die Baskets Limburg steuerte der Grieche auch gegen die Lahnstädter satte 37 Zähler zum Sieg seiner Farben bei. Hiervon markierte Lampropoulos indes gleich 21 Zähler von der Freiwurflinie aus, eine Statistik, die für Kostic Bände sprach, was die Linie der Unparteiischen betraf - mit dieser zeigte sich der erfahrene Übungsleiter und ehemalige Referee diesmal merklich unzufrieden. »Ohne den Sieg der Stuttgarter zu schmälern, aber die hatten 47 Freiwürfe, da bist du einfach machtlos«, erläuterte Kostic und ergänzte: »Die Schiris haben uns diesmal einfach gekillt - und wir haben uns davon auch noch anstecken lassen. Wir haben diskutiert und uns die Konzentration wegnehmen lassen, das war ein riesiger Fehler.«

Im zweiten Viertel (20:26) kämpften sich die Mittelhessen sukzessive zurück und waren bis zur Halbzeitpause bereits auf 39:42 (20.) aus eigener Sicht dran. Anschließend, in der dritten Sequenz (26:14 für die Gießener), gelang es den Pointers, die Partie endgültig zu drehen und vorerst das Heft in der Hand zu halten. Noch zwei Minuten vor dem Abpfiff lagen die Lahnstädter mit acht Punkten in Front, gerieten jedoch in der Crunchtime der regulären Spielzeit in einen Strudel unglücklicher Entscheidungen. »Da musst du das Spiel eigentlich ganz anders zu Ende bringen«, bewertete Dejan Kostic.

Während die Gäste mit und ohne Ball »ohne Begeisterung«, bemängelte ihr Trainer, sowie ohne Aggressivität und der gewohnten Spielintelligenz agierten, drückte Stuttgart mit viel Willen und guten Distanzabschlüssen auf den Ausgleich. Dieser glückte dem MTV schließlich auch (80:80, 40.), allerdings hatten die Pointers noch vor dem Erklingen der Sirene einen finalen Angriff vor der Brust, bei dem der Ball jedoch verlorenging. Entsprechend musste die Entscheidung in der Overtime fallen.

In der Verlängerung durften die Gastgeber wiederholt von der Freiwurflinie ran und zeigten sich dort gnadenlos effektiv. Gießen wiederum schaffte es nicht mehr, das Momentum noch einmal an sich zu reißen. »Wir befinden uns in einer entscheidenden Phase der Saison und müssen die angesprochenen Dinge nun lösen, weil wir das eigentlich auch können«, forderte Kostic von seinem Team und vor dem anstehenden Derby gegen Lich am kommenden Samstag (19.30 Uhr) in eigener Halle.

Gießen Pointers: Lazic (9/1), Chromik (7/1), Rostek (8/2), Nadjfeji (13/1), Njie, Weiler (1), Kenntemich (11/3), Oliva Campabadal (2), Mehmed (6), Allen (20/2), De LaCerda (12).