Anfänglich gestaltete sich die Partie aus heimischer Sicht allerdings noch vielversprechend. »Wir haben das Spiel sehr, sehr gut und euphorisch eröffnet und auch das umgesetzt, was wir vorher trainiert hatten«, berichtete Pointers-Co-Trainer Dejan Kostic im Rückblick.
Die Lahnstädter hielten tatsächlich ordentlich dagegen und lagen in der vierten Minute sogar knapp mit 9:7 in Front. Anschließend boten sich beide Farben ein Duell auf Augenhöhe (18:20, 7.), bei dem die Pointers stets eine passende Antwort auf die Offensivaktionen der Schwelmer hatten. Nach einem erfolgreichen Korbleger von Paul Carl, zwölf Sekunden vor Ablauf des Abschnitts, lag Gießen zur ersten Viertelpause mit 27:26 (10.) in Front.
Auch im zweiten Durchgang schenkten sich beide Mannschaften nichts. Maximal lag der jeweilige Vorsprung, der mehrfach wechselte, bei fünf Punkten Differenz (39:35, 16.). Das letzte Wort hatten indes auch hier wieder die Pointers: Via Buzzerbeater bescherte Jacob Ledoux den Gästen eine 49:46-Halbzeitführung beim favorisierten Aspiranten auf die diesjährige Playoff-Teilnahme.
Mit einem 5:0-Lauf eröffneten die Baskets den dritten Abschnitt (51:49, 21.), in dem insgesamt nur wenige Körbe fielen. Vor allem Gießen kam in diesen zehn Minuten offensiv nur selten erfolgreich zum Zug und brachte es auf lediglich zwölf Punkte. Zwischen der 24. und der 25. Minute wirbelte Schwelm abermals einen 6:0-Run auf den Court (59:53), die Pointers ließen die Gastgeber jedoch nicht weiter davonziehen. Zu Beginn des Schlussviertels (62:61, 30.) war der Ausgang des Duells noch völlig offen.
Eng blieb es nachfolgend bis zur 32. Minute (64:63), ehe die Nordrhein-Westfalen sukzessive auf 70:63 (33.) erhöhten. In der 35. Minute erfolgte schließlich, wie Dejan Kostic nachträglich festhielt, der »Knackpunkt« des Aufeinandertreffens: Schwelms Top-Scorer Chris Frazier (26 Punkte) schickte einen Wurf, fast von der Mittelfeldlinie aus stehend, durch die Gießener Reuse. »Das hatte dann nochmal Stimmung in die Halle reingebracht - und wir sind da einfach in eine Spirale reingekommen«, analysierte Kostic.
Die Baskets setzten ihren Ansturm nun ungebremst fort, während sich die Gäste in Ungeduld, Einzelaktionen und teils unkluge Entscheidungen verstrickten. »Wir haben da einfach den Rhythmus verloren«, so Dejan Kostic, der zudem festhielt: »Taktisch haben wir am Ende nicht mehr geschafft, das umzusetzen, was wir uns defensiv vorgenommen hatten. Wir sind in den letzten fünf Minuten einfach überrannt worden.«
Am Ende bedauerte der Co-Trainer den Spielverlauf: »Wie so häufig in dieser Saison entscheiden zwei, drei Bälle das Spiel. Wenn du es bei denen richtig machst, dann hast du eine Chance, wenn
du sie verlierst, dann erlebst du ein Debakel, so wie wir. Obwohl das Ergebnis gar nicht sagt, wie das Spiel war. Es ist definitiv schade, aber wir können auf unsere 35 Minuten davor dennoch sehr stolz sein. Ob uns das am Ende des Tages etwas bringt, man weiß es nicht.«
Gießen Pointers: Ledoux 23, Carl 10/1, Schneider 5/1, Maruschka, Troussel 5, Kenntemich 3/1, Lischka 14, Amaize 1, Nadjfeji 6.