Für die Lahnstädter war es der 18. Saisonsieg. Die Konkurrenz muss in den nächsten Wochen diverse Nachholspiele abspulen. Jede Niederlage von Stuttgart, Ludwigsburg und vor allem Tübingen kann dann bereits die Vorentscheidung bringen. Den Sack endgültig zu will man nun beim FC Kaiserslautern machen.
Für den Moment war Coach Dejan Kostic aber rundum zufrieden: »Es lief, wie wir es uns vorgestellt haben. Wir wussten, es würde nicht einfach werden.« Und über drei Viertel war es auch nicht einfach. Die Gäste aus Mannheim spielen zwar um den Klassenerhalt, boten Gießen aber wacker Paroli. 18:18 stand es nach zehn Minuten, 40:39 zur Halbzeit. Auch nach dem Seitenwechsel musste sich Gießen strecken. »Wir wusste aber gleichzeitig, dass wir die Qualität haben, das Spiel im richtigen Moment zu verändern«, erklärt Kostic. Genau so kam es.
Mit einem 23:4 im vierten Quarter spielten sich die Hausherren in einen Rausch, der letztlich den Sieg bedeutete. Mannheims Topscorer Alexander Kuhn und Jeremy Ingram, die die SG zuvor getragen hatten, setzten keinen Stich mehr. Ein Sonderlob hatte Kostic für Fritz Rostek und Karl Maruschka parat, die neben zehn und zwölf Punkten auch defensiv Akzente setzten: »Das war einfach überragend«, so der erfahrene Basketball-Lehrer. Bester Punktesammler wurde Chris Miller mit 18 Zählern.
Es war eine machtvolle Demonstration der Klasse, über die die Pointers derzeit verfügen. »Es hat gezeigt, warum wir ganz oben auf der Sonnenseite stehen.« Für beide Teams stand tabellarisch viel auf dem Spiel. Am Ende waren die Nerven der Gießener stabiler. Der Aufstiegschance in die dritte Basketball-Liga ProB erscheint so immer realer. Wichtigster Konkurrent der Mittelhessen ist dabei Tübingen. Gegen die Universitätsstädter ist der direkte Vergleich noch nicht gewonnen. Bei einem Run der Tigers wäre theoretisch ein Entscheidungsspiel um die Meisterschaft am letzten Spieltag in Tübingen möglich. Die Pointes wollen aber alles daran setzen, die Entscheidung bereits vorher zu erzwingen. Sprungball in Kaiserslautern ist am kommenden Samstag um 19:30 Uhr. Die roten Teufel stehen noch hinter Mannheim im Tabellenkeller, kämpfen aber noch um den Klassenerhalt.
Gießen: Aniol (7), Bergmann, Miller (18), Kenntemich (10), Njie (6), Rostek (10), Janeck (2), Maruschka (12), Carl (2), Lischka (12). / Mannheim: Hartinger (6), Scheffels (3), Ingram (21), Kuhn (17), Kalocai, Hempel, Hartinger (8), Klähn (3), Vaitiekus (3).