"Wir waren einfach nicht gut", musste da auch Daniel Dörr bekennen. Der Pointers-Coach war in der Theodor-Litt-Sporthalle gleich zweimal gefragt. Direkt nach dem Spiel der ersten streifte der ehemalige Zweitliga-Center das Jersey der zweiten Mannschaft über. Personalsorgen des Oberliga-Teams sorgen seit kurzem für ein "Mini-Comeback" des 36-Jährigen aufs Parkett.

"Defensiv waren wir einfach nicht aggressiv genug", blickt Dörr nach dem Doppeleinsatz auf die Partie der Pointers I zurück. Es war der elfte Spieltag in der Basketball-Regionalliga. Gegen das Ulmer Team aus dem unteren Tabellenviertel hatten sich die Lahnstädter im Vorfeld einiges ausgerechnet. Mit einem Sieg hätten die Mittelhessen bereits zwölf Punkte auf der Habenseite verbuchen und ihre Stellung im Tabellenmittelfeld festigen können. Gleichzeitig hatte Dörr vor der "Hop-oder-Top"-Mentalität der Spatzen gewarnt. Am Wochenende erwischte die Auswahl von Trainer Felix Gutsche jedenfalls einen "Top-Tag".

"Wir wussten, dass wir es mit einem jungen und aggressiven Team zu tun bekommen", analysiert der Coach. Obwohl mit Tyrell Sturdivant (23 Punkte, 16 Rebounds) und Lucas Mayer (18 Punkte) die zwei Anführer der Pointers ihr Leistungspotenzial auf dem Papier abriefen, gaben die Lahnstädter offensiv ein schwaches Bild ab. "Das waren viele Einzelaktionen. Gerade Tyrell hätten wir viel öfter gezielt am Brett suchen sollen. Wenn er dort den Ball hat, ist das für uns eigentlich immer von Vorteil", so Dörr.

So kam es, dass die Ulmer mit einer Pausenführung in die Kabine gingen und diesen knappen Vorsprung über weite Strecken erfolgreich verteidigten. Dabei profitieren die Schwaben von ihrer schnellen Ballbewegung. An beiden Seiten des Courts waren sie den Hausherren in punkto Aggressivität meist eine Nasenspitze voraus. Gleich fünf Spieler trugen sich zweistellig in die Trefferliste ein: ein weiterer Beleg für das gute Zusammenspiel der Ulmer. "Das haben sie einfach gut gemacht, das muss man den Jungs echt lassen", findet Dörr lobende Worte für die Spielweise des Gegners.

Obgleich sich die Gäste nie vorentscheidend absetzen konnten, blieb die Schussauswahl der Pointers auch in der zweiten Hälfte ausbauwürdig. Eine schwache Quote von der Freiwurflinie (58 Prozent) tat ihr Übrigens, dass sich Ulm den Auswärtserfolg nicht mehr nehmen ließ. "Jetzt heißt es einfach Mund abputzen und weitermachen", lautet Dörrs Devise.

Gießen Pointers: Sturdivant (23), Semlitsch (1), Schneider (4), Mayer (18), Schäfer, Theilig (4), Pavlovic (7), Kenntemich, Gansel, Furlan (9), Henke, Turudic (5).

BBU 01 Ulm: Bulajic (8), Milicic (12), Krause (13), Antic, Stoll (13), Krasovec (5), Fazekas (12), Mignemi, Krimmer (13), Stark (3).

Fotos vom Spieltag

Vielen Dank an Harald Friedrich

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