Gut hatten sich die Pointers auf die aus der Distanz gefährlichen Gäste vorbereitet. Nur 25 Prozent gewährten sie dem MTV von jenseits der Dreierlinie. Der noch sieglose Tabellenletzte ging aber unkonventionell in die Partie und konnte den Gießenern durch Punkte in Korbnähe wiederholt wehtun.

"So einfach dürfen sie gegen uns nicht scoren", blickt Coach Daniel Dörr zurück. "Wir haben uns an deren Tempo angepasst, defensiv waren wir zu lasch und offensiv nicht konsequent genug", so der ehemalige Center weiter, der mit dem Auftritt seines Teams in der ersten Hälfte nicht zufrieden war. Das Resultat war ein 39:43-Rückstand nach 20 Minuten, der stark an das Spiel gegen Stuttgart vor zwei Wochen erinnerte.

Auch damals ging es gegen den Tabellenletzten, auch damals hatte man den Gegner direkt vor dem Pausentee Blut lecken lassen. "Klar schwang das im Hinterkopf mit", sagt Center David Henke. "Aber dann hat es Anfang der zweiten Halbzeit richtig gut geklappt", unterstreicht der Kapitän den signifikanten Unterschied zum Stuttgart-Spiel.

In Brettnähe nutzten die Pointers ihre Vorteile nun in aller Konsequenz aus. "Wir waren insgesamt aggressiver und haben den Sack zugemacht. Obwohl es immer relativ knapp war, hatte ich nie das Gefühl, dass wir das Spiel verlieren können", so Dörr. Gießen hielt Kronberg im dritten Viertel bei mageren 13 Zählern. Vor allem Turudic erwischte einen starken Tag und markierte aus dem Zweierbereich neun seiner elf Abschlussversuche. "In den Vorwochen hat er einige einfache Dinger liegen lassen. Das war ganz und gar nicht der Fall", freut sich Dörr über die Leistung des Leistungsträgers, der vor der Saison längere Zeit vom Spiel- und Trainingsbetrieb aussetzen musste.

Lucas Mayer spielte ähnlich effizient und konnte durch seine Drives zum Korb Nadelstich um Nadelstich setzen. Zudem gelangen Youngster Tim Schneider fünf wichtige Punkte, als das Spiel langsam auf die Zielgerade einbog. Obwohl Kronberg offensiv zurück ins Match fand, geriet der Sieg der Pointers nicht mehr ernstlich in Gefahr. Weiter geht es gegen einen Nachbarn aus dem Tabellenmittelfeld: In Koblenz wollen die Mittelhessen ihren dritten Sieg in Folge einfahren.

Gießen: Turudic (21), Henke (2), Furlan (2), Gansel (3), Kenntemich (3), Pavlovic (6), Theilig (5), Schäfer (2), Mayer (14), Schneider (5), Semlitsch, Sturdivant (22).