Von Beginn an machte die sehr junge Tübinger Mannschaft viel Druck in der Defensive und es damit den Gästen schwer, ihre Systeme durchzuspielen. Tübingen kontrollierte so die ersten Sequenzen des Spiels und lag nach einem Dreier von Daniel Zacek mit 17:8 in Front. In der anschließenden Auszeit fand Coach Dörr jedoch die richtigen Worte und die Mittelhessen mehr Zugriff auf das Spiel.
Vier Zähler in Folge von Martynas Airosius sorgten schnell für den 17:19-Anschluss, denn die Gießener hatten sich auf die intensive Gangart der Tigers nun besser eingestellt. Dennoch lagen die Hausherren nach zehn Minuten mit 25:21 vorne.
Zu Beginn des zweiten Viertels trat dann erstmals Julian Reinwald nachhaltig in Erscheinung. Der Brettspieler wurde immer wieder gut von seinen Kameraden bedient und schraubte sein persönliches Punktekonto mit seinem Treffer zum 30:28 bereits auf zehn Zähler.
»Die jungen Tübinger haben das wirklich klasse gemacht. Großen Respekt an ihre defensive Arbeit. Wir haben dann aber irgendwann die Lücken gefunden und konnten unsere Brettspieler freispielen«, nannte Dörr einen wesentlichen Faktor für den Führungswechsel. Chris Miller schraubte den Vorsprung auf 35:28 empor, doch Tübingen gab nicht auf und kämpfte sich zurück. Zur Pause gelang den Schwaben gar wieder der Führungswechsel zum 45:44.
Das dritte Viertel verlief sehr ausgeglichen mit einigen Führungswechseln und viel harter Arbeit auf beiden Seiten. Es wurde mehr Basketball gearbeitet als gespielt, und es entwickelte sich ein spannender Abnutzungskampf. Dementsprechend gingen die Kontrahenten mit einem 69:69-Gleichstand ins finale Viertel.
Miller startete dies mit einem And1 für die Pointers, und Tim Kraushaar legte aus der Distanz zum 76:71 für die Lahnstädter nach, doch auch dies sollte noch kein Ruhekissen sein. Tübingen wehrte sich noch einmal mit allen Mitteln, doch die Gießener um das starke Centerduo Reinwald und Dominik Turudic ließ sich diesen Sieg nicht mehr entreißen.
»Es war kein schönes Spiel, aber solche Spiele muss man erstmal gewinnen. Das war wichtig für uns. Wir haben diesen Kampf angenommen, den Ball gegen diesen Druck ganz gut laufen gelassen und immer wieder unsere Jungs am Brett gefunden«, bilanzierte Dörr.
Gießen Pointers: Airosius (16), Kraushaar (9, 5 Assists), Schäfer (6), Miller (17, 5 Assists), Reinwald (16, 19 Rebounds), Gansel, Henke (2), Turudic (15, 12 Rebounds), Klisura (1).