»In der ersten Halbzeit haben wir bombenstark gespielt. Wir hatten die absolute Kontrolle«, lobte Trainer Dejan Kostic seine Pointers, die mit nur neun Mann nach Nordhessen gefahren waren. Aber auch Gegner Kassel war dezimiert, da von den angeschlagenen Topspielern nur Jonas Weitzel eingesetzt werden konnte, während mit Pointguard Marcus Bernhart und Center Pablo Tayebi zwei Stützen fehlten. Trotz ihrer Ausfälle waren die im Abstiegskampf steckenden Gastgeber zwar sichtlich bemüht, dem Favoriten ein Bein zu stellen, um die zwei Punkte für den Klassenerhalt in der Halle zu behalten. Aber Gießen präsentierte sich in Topform: Die Defensive ließ die ACT nicht zur Entfaltung kommen, und vorne ließ der VfB den Ball rund laufen mit gelungenen Abschlüssen. In Zahlen drückte sich dies so aus, dass die Pointers in den ersten beiden Vierteln mit 20:10 und 20:11 über die Kasseler Mannschaft hinwegfegten, sodass der Sieg im Grunde schon mit dem 40:21-Pausenstand nur noch eine Formsache zu sein schien.
Aber die Aeltere Casseler Turngemeinde gab nicht auf: Die Hausherren kämpften sich zurück ins Spiel, dominierten den Rebound und liefen immer wieder erfolgreiche Fastbreaks. Die nun völlig neben sich stehenden Gießener fingen sich im dritten Viertel somit ein 11:22, durch das Kassel zu Beginn des Schlussviertels mit dem 43:51 wieder in Schlagweite kam. Aber im letzten Viertel eroberte Gießen die Kontrolle zurück. Zwar konnte der Rhythmus der ersten 20 Minuten nicht mehr aufgenommen werden, aber durch die höhere individuelle Qualität und das Auge für den Mitspieler zog der VfB kurz vor Schluss vorentscheidend auf 71:54 davon.
»Im dritten Viertel haben wir eine schlechte Performance abgeliefert, und Kassel hat wie erwartet gekämpft und gezeigt, dass es ligawürdig ist. Wir wissen, dass wir es besser können, als wir heute gezeigt haben. Aber wir haben gewonnen, und es zählen nur die zwei Punkte«, resümierte Kostic.
Giessen Pointers: Daniel Dörr 18, Zeljko Pavlovic 14, Sven Schäfer 12, Lucas Mayer 10, David Henke 7, Tobias Gansel 6, Oliver Biallas 2, Kevin Hoxhallari 2, Alexander Göttker