19. Spieltag - Vorbericht
Doch für den VfB geht es zudem um mehr, als nur die »rote Laterne« abzugeben, die Pointers haben schließlich das denkwürdige Hinrundenspiel wiedergutzumachen. Hier war Gießen mit einer komfortablen 63:46-Führung in das Schlussviertel gestartet, und auch die letzte Minute begann noch vielversprechend mit einem 84:78 für die Mittelhessen. Doch die Badener brachten das Kunststück fertig, ihrem Gast tatsächlich noch den Siegeshappen kurz vor dem Mund von der Gabelspitze zu klauen, und mit einer ärgerlichen 84:86-Niederlage im Gepäck musste der VfB die Heimfahrt antreten.
Ein Merkmal von Heidelbergs Mannschaft ist die große Ausgeglichenheit: Die Last wird stets gleichmäßig auf viele Schultern verteilt, wodurch die junge und schnelle SG das Tempo bis zum Schluss hochhalten kann. Das Manko hierbei ist allerdings, dass ein Leader fehlt. So punktet der beste Scorer durchschnittlich nur knapp mehr als zehn Punkte, und gerade auf den großen Positionen herrscht Mangel. Hier muss der 1,96 Meter große Oliver Sommer den Löwenanteil auf der Center-Position leisten, wobei er nicht verhindern kann, dass sein Team die schlechteste Reboundbilanz der Liga aufweist. Allerdings glänzt die junge, agile Mannschaft um Pointguard Robert Zimmermann durch gute Reaktionen und zahlreiche Steals. Wenn die beiden schwächsten Teams der Liga aufeinandertreffen, wird zwar wohl kein basketballerischer Leckerbissen zu erwarten sein, aber stattdessen jede Menge Feuer. Nicht nur wegen des Hinrundenspiels, sondern auch, weil für beide Teams gleichermaßen gilt: Will man die Chancen auf den Klassenerhalt zumindest theoretisch wahren, ist ein Sieg im Kellerduell ein Muss.