15. Spieltag - Spielbericht
[widgetkit id=110]Der Pointguard hatte vor drei Jahren bereits in der Pro B für Weißenhorn gespielt und war in den letzten beiden Jahren in der zweiten argentinischen Liga aktiv. Den Kontakt zum weißen Amerikaner hatte Ex-Pointers- Trainer Dejan Kostic hergestellt, der auch in der Halle weilte, um das Debüt Fullers anzuschauen. Und obwohl dieser erst am Tag vor dem Spiel vom amerikanischen Kontinent nach Deutschland geflogen war, zeigte er trotz des Jetlags und der fehlenden Anbindung eine ansprechende Leistung: Ihm gelangen nicht nur 20 Punkte bei seinem Einstand, sondern er zeigte Präsenz, dirigierte seine Mitspieler und brachte Ruhe in den Aufbau. »Das war noch schwer, weil ich die Systeme noch nicht kenne. Ich weiß noch nicht einmal alle Namen von meinen Mitspielern. Die Mannschaft lernt noch, wie sie zusammenspielen muss. Wenn wir eingespielt sind, werden wir noch besser – das Talent ist jedenfalls da«, blickte Fuller auf sein erstes Spiel in Deutschland seit drei Jahren zurück. Mit dem motivierten Neuzugang startete Gießen konzentriert und legte dank einer stabilen Verteidigung ein 16:11 (8.) vor. Auch im zweiten Viertel konterte der VfB einen Tübinger Run mit einem 7:0-Lauf zum 31:28 (20.), und mit einer knappen 31:30-Führung ging es in die zweite Halbzeit.
Auch hier ging bis zur 24. Minute alles gut, als die Pointers das 38:36 vorlegten. Aber dann zeigte Tübingen, warum es direkt vor derWinterpause zuerst sechsmal in Folge gewonnen hatte und anschließend im letzten Spiel des Jahres einen großen, aber knapp mit 83:86 verlorenen Fight gegen Tabellenführer Elchingen geliefert hatte: Begünstigt durch das frühe vierte Foul des soliden VfB Spielers Henry Volkert, der entsprechend für die Schlussphase geschont wurde, legten die Schwaben einen 11:0-Lauf auf 47:38 hin (27.). Dabei glänzte der SV durch hervorragende Trefferquoten, denn bis zum Spielende versenkten die Süddeutschen insgesamt überragende 72 Prozent aus dem Zweierbereich (zweite Halbzeit: 87 Prozent!) und sagenhafte 100 Prozent (18/18) von der Freiwurflinie. Auch die sonstige Bastion Gießens, das Brettspiel, beherrschte der Gast: Gegen die normalerweise kaum bezwingbaren VfB-Center Felix Rotaru und Oliver Biallas setzten sich die Rouven Hänig und Co. immer wieder unter den Körben durch. Gießen verkürzte drei Minuten vor dem Schluss zwar noch einmal auf 59:63, aber für mehr fehlte schließlich die Energie.
»Als Tübingen im dritten Viertel Druck gemacht hat, haben wie nicht mehr ausgeboxt und sind in Einzelaktionen verfallen. Wir müssen mehr als Team spielen«, berichtet Pointers-Trainer Oleg Rachmakow: »Aber ich bin nicht völlig unzufrieden: Wir haben gesehen, dass wir auch mit den oberen Mannschaften mithalten können.«
VfB Gießen Pointers: Volkert (8/2), Gansel, Fuller (20/1), Göttker (2), Kragulj (7/1), Schneider (2), Biallas (4), Henke, Felix Rotaru (9), Lev Ron (9/1).