23. Spieltag - Spielbericht
Dabei kompensierten die Lahnstädter das Fehlen ihres Kapitäns Felix Rotaru bestens, der die lange Auswärtsfahrt in Erwartung seiner Vaterschaft nicht angetreten hatte. Für den Kapitän sprangen unter den Brettern sein Bruder Sebastian, der seine Gegenspieler 33 Minuten lang an die Kette legte, David Henke, dem Blocks gelangen, und der abermals starke Oliver Biallas ein. In Kombination mit einem gewohnt agilen Zeljko Pavlovic und einem grandiosen Allen bedeutete dies von Anfang an ein Übergewicht für die Pointers. Diese starteten mit einem 7:0, dank dessen sie das erste Viertel mit 25:18 beendeten. Nun trumpfte der Gast trotz der langen Anreise erst so richtig auf, und ein 11:0 zum Start des zweiten Viertels bedeutete ein 36:18. Erst nach mehr als fünf Minuten sollte Konstanz in diesem Abschnitt der erste Korb gelingen. Bis zur Halbzeitpause hatten die souveränen Gießener ein beruhigendes 44:25-Polster vorgelegt.
Aber die Bodenseestädter gaben sich noch lange nicht geschlagen. Mit einem 10:0-Lauf startete der letztjährige Pro-B-Absteiger in die zweite Halbzeit, durch den die Baskets zum Ende des dritten Viertels auf 48:57 verkürzt hatten.
Grundlage hierfür waren die Ballverluste der Pointers gewesen. Und damit war die Aufholjagd noch nicht beendet. Das 53:57 zum Viertelstart konterte der VfB noch einmal mit einem Lauf auf 69:58 (37.), durch das der Auswärtssieg sicher schien. Aber Konstanz um die starken Ryan Daugherty und Nikola Fekete setzte noch einmal ungeahnte Kräfte frei, und 13 Sekunden vor Schluss vollendeten die Hausherren einen 13:0-Lauf zur 71:69-Führung. Zudem musste auch noch Pavlovic nach dem fünften Foul auf der Bank Platz nehmen. Pointers-Trainer Dejan Kostic nahm eine Auszeit und orderte das Freispielen von Allen an. Der Schachzug glückte, und der mit insgesamt 35 Punkten bestechend gute Amerikaner rettete seine Mannschaft mit einem Korbleger in die Verlängerung. Hier legten die Süddeutschen ein 4:0 vor, das Gießen mit einem 9:0 zum 80:75 konterte. Obwohl der nun nervöse VfB in der Verlängerung gleich fünf Freiwürfe vorbei setzte, genügte dies, um ein 84:83 ins Ziel zu retten.
»Die erste Halbzeit war ein perfektes Spiel von uns: Wir haben wahnsinnig dominiert, haben eine gute Defensive geboten und in der Ofensive sehr teamorientiert gespielt. Die Spannung danach hätten wir nicht gebraucht. Aus unerklärlichen Gründen ist unser Spielfluss verlorengegangen. Aber ich denke, wir haben verdient gewonnen – das müssen wir jetzt genießen«
so Kostic
VfB Gießen Pointers: Casar (8/1), Strack, Göttker (4), Pavlovic (14/1), Pfannmüller (4/ 1), Sebastian Rotaru (3), Biallas (12; 14 Rebounds), Henke (4), Allen (35/2).