Viktor Klassen konnte zufrieden sein. Der Licher Coach, dessen Team in diesem Jahr den Aufstieg in die 1. Regionalliga anpeilt, konnte am ersten Turniertag mit Idstein und den Pointers Gießen zwei Vertreter dieser Liga schlagen. Mit 87:68 über Idstein bzw. 91:73 über die Pointers gingen beide Partien deutlich an die Bierstädter. "Wir haben unsere Würfe getroffen und umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten", so Klassen. Auch Felix Rotaru, der in den Vorjahren noch für die Pointers auflief, nun aber bei den Wetterstädtern spielt, zog ein positives Fazit: "Hier in der Gästekabine zu sein, war in Ordnung", schmunzelt der Big Man, der seinen Lebensmittelpunkt nach Lich verlagert hat. "Es macht Spaß mit den Jungs, wir wollen oben angreifen", sagt der 40-Jährige.

Obwohl das Spiel gegen den direkten Konkurrenten aus Limburg am Sonntag verloren ging, sprach Klassen von einem perfekten Test. "Limburg hat was drauf, wir mussten zeigen, was wir können", so der Coach nach der 76:81-Niederlage. Den Spielern steckte der vorangegangene Tag in den Knochen, als man mit verkürzter Rotation spielte. In einer intensiv geführten Partie ging Lich am Ende die Luft aus. Immerhin konnte Jermale Jones wieder mitwirken. Die vor einer Woche beim Turnier in Krofdorf aufgetretene Knieschwellung entpuppte sich als simple Überlastungserscheinung.

"Wir haben Luft nach oben, aber da geht auf jeden Fall noch was", bilanziert Pointers-Kapitän David Henke. Für die beiden Importspieler Branden Sheppard und Mazvydas Juscius musste kurzfristig Ersatz gefunden werden. Beide konnten die in sie gesetzten Erwartungen nicht erfüllen. Für Juscius kam Falko Theilig zu den Lahnstädtern. Mehrere Jahre hatte der ehemalige Gießen 46er (ProA) vom Spielbetrieb ausgesetzt. Gemessen daran zeigte der Pointguard eine beeindruckende Leistung. "Da geht aber noch mehr", wiegelt Theilig ab. "Die Abstimmung passt noch nicht", erklärt er die Turnierleistung seines neuen Teams. Während Lich gefühlt seit Jahren zusammenspiele, hätten die Pointers durch die Personalrochaden noch Nachholbedarf. Diesen Rückstand gilt es aufzuholen. "Gerade die ersten beiden Partien waren desolat", stößt sein Trainer Daniel Dörr ins selbe Horn. Gegen Idstein konnte man am Sonntag einen hohen Rückstand wenige Minuten vor dem Ende aber fast noch drehen. "Da haben wir uns nicht hängen lassen und Charakter gezeigt", sagte Dörr, der beim 58:75 zur Auszeit gebeten hatte. Sein Gegenüber Igor Starcevic lieferte sich in dieser Pause ein heftiges Wortgefecht mit seinem Spieler Matej Kljaic. Das Donnerwetter führte zu einem Bruch im Spiel der Gäste. Gießen nutzte die Gelegenheit und netzte einige Dreier. Zuvor hatten die Pointers von außen kein Land gesehen. Auch beim Rebound ließen die Pointers Federn: Der neue US-amerikanische Big Man Tyrell Sturdivant (2,01 Meter, 24 Jahre) weilt erst seit wenigen Tagen in der Stadt. Mehr als auf 76:81 kam das Dörr-Team aber nicht mehr heran.

Für Gießen spielten: Sturdivant, Semlitsch, Schneider, Mayer, Schäfer, Theilig, Gansel, Ivan, Henke, Hübner, Turudic; Kenntemich.

Für Lich spielten: Ohly, Gänger, Pompalla, Keller, Strack, Jones, Neufeld, Roith, Hungenberg, Mühlich, Ribbecke, Rotaru, Bölke.

Ergebnisse:
TV Idstein - Lich Basketball 68:87
Idstein - Limburg 77:64
Gießen Pointers - Lich 73:91
Gießen Pointers - Limburg 55:90
Lich - Limburg 79:83
Gießen Pointers - Idstein 76:81