Der ehemalige Zweitligaspieler hatte seine Mannschaft im Aufstiegsjahr auf einen soliden siebten Platz geführt. Gerne würde Dörr dieses Ergebnis noch toppen. Nach einer Sommerpause mit mehreren personellen Veränderungen will der Coach nun aber "von Spiel zu Spiel" denken. Mazvydas Juscius und Branden Sheppard, die die Importspots besetzen sollten, mussten in den vergangenen Wochen ausgetauscht werden. "Sie haben die Erwartungen leider nicht erfüllt", so Dörr. Die Pointers fanden zwar vielversprechenden Ersatz. Den daraus resultierenden "Trainingsrückstand hat man aber in den Turnieren gesehen", blickt Kapitän David Henke auf die Lage. Desto spannender wird sein, wie sich die Mittelhessen am Samstag (18 Uhr) im Heimspiel gegen Tübingen schlagen.

Kommen/Gehen:

Doch was war in der Sommerpause geschehen? Der letztjährige Führungsspieler Chris Miller wurde nicht mehr an die Lahn zurückgeholt. Nach dem Saisonende hatte sich der Amerikaner eine schwere Verletzung zugezogen. Sheppard und Juscius wurden kurzfristig durch Tyrell Sturdivant und Falko Theilig ersetzt. Vor allem die Verpflichtung von Theilig ließ aufhorchen, hatte der ehemalige Gießen 46er zuvor doch mehrere Jahre vom Vereinsbasketball ausgesetzt. Beim Pointers-Cup ließ der Guard sein Können aber prompt wieder aufblitzen. Für eine Verjüngung des Kaders garantieren Jannik Semlitsch (vorher Braunschweig) und Tim Schneider (MTV Gießen). "Wir wollen Nachwuchskräfte stärker heranführen, was wir im letzten Jahr nicht konnten", so Dörr. Nicht mehr mit an Bord ist Routinier Felix Rotaru, der seinen Lebensmittelpunkt nach Lich verlagert und dort in der zweiten Regionalliga auf Korbjagd geht.

Stärken/Schwächen:

"Nach der holprigen Vorbereitung müssen wir uns jetzt erst mal finden", erklärt Dörr. Die Integration darf nicht zu viel Zeit in Anspruch nehmen. "Die letzte Trainingswoche war aber gut, wir haben es schnell geschafft, alle auf einen Nenner zu bringen", ist Henke optimistisch. Die Mixtur aus erfahrenen Recken und jungen Kräften jedenfalls ist vielsprechend. "Wir sind sehr ausgeglichen besetzt", schätzt Dörr das Potenzial seiner Mannschaft ein.

Umfeld/Trainer:

"Es ist definitiv anstrengender, als es als Spieler war", blickt der Übungsleiter auf seine erste Saison an der Seitenlinie in der Regionalliga zurück. Vor seinem Engagement bei der ersten Mannschaft hatte Dörr die Pointers-Reserve von der Landesliga in die Oberliga geführt. Diese coacht nun Sherman Lockhart, der Dörr zugleich als Assistent bei den Pointers I zur Seite steht. Abwechselnd organisieren sie den Trainingsalltag. "Bei den ersten beiden Partien wird er dabei sein", so der Coach.

Prognose:

Die Personalrochaden im Sommer können nicht darüber hinwegtäuschen, dass ein intakter Kern des letztjährigen Teams erhalten blieb. Schlagen die Neuverpflichtungen ein, ist ein Platz im Tabellenmittelfeld möglich. In einer von Speyer und Koblenz dominierten letzten Runde gingen die Pointers in einem sehr breiten Tabellenmittelfeld ins Ziel. Nur zwei Siege trennten den Rangsechsten vom Vorletzten. Tübingen ist gleich eine gute Standortbestimmung.